
Ein massiver Cyberangriff auf den beliebten Messengerdienst WhatsApp hat in Österreich und weiteren 13 EU-Ländern Besorgnis ausgelöst. Die italienische Regierung gab bekannt, dass Aktivisten und Journalisten Opfer dieser Spionageattacke sind. In dieser Woche wurden bereits sieben gezielte Angriffe in Italien bestätigt, darunter prominente Persönlichkeiten wie Francesco Cancellato, Chefredakteur von Fanpage, und der Aktivist Luca Casarini, der für seine Arbeit zur Rettung von Migranten bekannt ist. Laut Berichten wird die Spyware von der US-israelischen Firma Paragon bereitgestellt, die auch für zahlreiche andere Cyberangriffe verantwortlich ist, wie die Anwaltskanzlei der EU-Niederlassung von WhatsApp erklärte, wie Puls24 berichtete.
Insgesamt sind in dieser Attacke Telefonnummern aus einer Vielzahl von EU-Staaten betroffen, darunter Belgien, Griechenland, Deutschland und Zypern. Die italienische Cybersicherheitsbehörde wurde angewiesen, die Vorfälle genau zu untersuchen. Nach ersten Erkenntnissen richtet sich dieser Angriff nicht nur gegen einzelne Personen, sondern gefährdet auch die datenschutzrechtlichen Bestimmungen innerhalb der EU. Der CEO von Paragon, John Fleming, stellte klar, dass es den Nutzern laut Vertrag untersagt sei, ungesetzliche Aktivitäten gegen Journalisten oder zivilgesellschaftliche Akteure durchzuführen. Dennoch zeigen die Vorfälle, dass solche Verletzungen leider Realität sind, wie 5min.at erwähnte.
Die Angelegenheit zieht nun internationale Aufmerksamkeit auf sich, da sowohl Aktivisten als auch politische Figuren zunehmend besorgt über die Sicherheit ihrer Kommunikation sind. Kritiker der italienischen Regierung, wie der libysche Aktivist Husam El Gomati, sehen sich nun potenziellen Gefahren für ihre Kontakte in Libyen ausgesetzt, während sie gegen die Korruption der libyschen Behörden kämpften. Dies wirft ernsthafte Fragen zu den möglichen langfristigen Auswirkungen solcher Cyberangriffe auf die Meinungsfreiheit und den Journalismus in der Europäischen Union auf.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung