Cyberangriff auf Urlauber: 70.000 Daten von Italien-Reisenden gestohlen!

Cyberangriff auf Urlauber: 70.000 Daten von Italien-Reisenden gestohlen!

Venedig, Italien - In einem besorgniserregenden Vorfall wurden in Italien zehntausende Daten von Urlaubern durch Cyberkriminelle gestohlen. Wie 5min.at berichtet, können über 70.000 hochauflösende Scans von Reisepässen und Personalausweisen, die bei der Check-In-Prozedur abgefangen wurden, im Darknet für Preise zwischen 800 und 10.000 Euro angeboten werden. Besonders betroffen sind Gäste von Vier-Sterne-Hotels in Städten wie Venedig, Triest, Milano Marittima und auf der Insel Ischia.

Die Sensibilität dieser Daten ist alarmierend, da sie oft ohne Bedenken weitergegeben werden, warnt Paulius Vanagas, Country Manager von NordVPN für die Schweiz und Österreich. Er hebt hervor, dass Cyberangriffe auf Hotels strategisch geplant sind, um an die persönlichen Daten der Gäste zu gelangen, die für Betrüger von großem Interesse sein können. Eine missbräuchliche Nutzung kann langfristige Folgen haben, beispielsweise durch personalisierten Betrug.

Hackerangriffe auf Hotelketten

Ein weiteres Beispiel für die Bedrohung in der Hotelbranche war der Hackerangriff auf die Hotelkette Motel One, der im Jahr 2023 stattfand. Dort wurden durch Cyberkriminelle 6 Terabyte an Daten gestohlen, einschließlich Informationen wie Namen, Reisedaten und Kreditkartendaten von Gästen. Diese Daten wurden ebenfalls im Darknet veröffentlicht, wie tagesschau.de berichtet.

Motel One informierte die Öffentlichkeit am 30. September 2023 über den Vorfall, obwohl das Unternehmen bereits drei Wochen zuvor von dem Angriff Kenntnis erlangt hatte. Zu den Daten, die in die falschen Hände geraten sind, zählen auch interne Geschäftszahlen und persönliche Ansprechpartner von Mitarbeitern. Die Gruppe ALPHV wird verdächtigt, hinter dem Angriff zu stecken, mit dem Ziel, Geld zu erpressen. Sicherheitsmaßnahmen wurden ergriffen, um weiteren Datenverlust zu verhindern.

Herausforderungen in der Hotellerie

Im Kontext der sich zuspitzenden Bedrohungen durch Cyberangriffe gibt es für die Hotelbranche erhebliche Herausforderungen. Ein Interview auf swisscyberinstitute.com hebt hervor, dass veraltete IT-Systeme, hoher Zeitdruck und eine hohe Fluktuation des Personals die Sicherheitslage verschärfen. Besonders Phishing-Angriffe, die sich gegen Hotelmitarbeiter richten, stellen eine große Gefahr dar, da sie dazu führen können, dass Schadsoftware installiert wird und Cyberkriminelle Zugriff auf vertrauliche Informationen erhalten.

Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, sind effektive Maßnahmen im Bereich der Cybersecurity unerlässlich. Regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter, technologische Aufrüstungen sowie klare Sicherheitsprozesse sollten in der Branche zur Norm werden. Die Entwicklung eines Bewusstseins für Cyberrisiken ist dabei entscheidend, um die Schutzmaßnahmen zu verbessern und die Sicherheit der sensiblen Gastdaten zu gewährleisten.

Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Vorfälle, wie wichtig es ist, Cybersecurity in der Hotelindustrie ernst zu nehmen. Der Urlaub der Gäste könnte durch solche Angriffe erheblich beeinträchtigt werden, was sowohl negative Auswirkungen auf die Hotelbetriebe als auch auf die betroffenen Kunden hat.

Details
OrtVenedig, Italien
Quellen

Kommentare (0)