Eine alarmierende Studie der Universität Wien beleuchtet die widrigen Arbeitsbedingungen von Busfahrern in Österreich. Die Umfrage zeigt, dass 60 Prozent der befragten Busfahrerinnen und Busfahrer sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. Trotz ihrer Freude an der Arbeit klagen viele über eine mangelnde Planbarkeit und schwere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Über 35 Prozent der Fahrer geben an, mindestens einmal pro Woche Überstunden zu leisten, und nahezu ein Drittel sogar fast täglich. Dies führt zu einem Zustand der Erschöpfung, wie Anil Zümrüt, Buslenker und KV-Verhandlungsleiter, betont. Die von Juni bis August 2024 durchgeführte Studie zeigt auch, dass über 91 Prozent der Beschäftigten kaum Zeit für Freizeit oder Hobbys finden, was die ohnehin schwierige Situation noch verschärft, berichtete VOL.AT.
Handlungsbedarf bei der Mobilitätswende
Die Studie, die im Auftrag des Bündnisses "Wir fahren Gemeinsam" durchgeführt wurde, warnt vor einer katastrophalen Personalnot, da aufgrund einer bevorstehenden Pensionswelle dringend neue Arbeitskräfte benötigt werden. Emma Dowling, die Autoren der Studie, betont: "Für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der für die Mobilitätswende notwendig ist, benötigen wir mehr Arbeitskräfte." Die fehlenden oder geringen Zuschlagsregelungen machen die Branche für Neuanwärter besonders unattraktiv. Der kollektivvertraglich festgelegte Mindestlohn von 2.790 Euro monatlich wird häufig als unzureichend angesehen, wenn man die hohen Arbeitsbelastungen berücksichtigt, wie auch auf der Seite von oe24.at festgehalten wird.
Zusätzlich zeigt die Studie, dass über ein Drittel der befragten Busfahrer während ihrer Arbeitszeit keinen Zugang zu einem Pausenraum haben, während der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten geäußert wird. Gleichzeitig besteht die Angst, dass eine Reduzierung der Arbeitszeit zu einem Verlust des Verdienstes führt. Die nächsten Kollektivvertragsverhandlungen finden am 24. Jänner 2025 statt und die aktuellen Ergebnisse der Studie könnten entscheidend für die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen sein.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung