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Die Arbeitsbedingungen für Buslenker und Buslenkerinnen in Österreich sind an der absoluten Belastungsgrenze. Wie die neue Studie "Buslenker:innen am Limit" zeigt, leiden viele Angestellte unter unzureichenden Arbeitsverhältnissen, die dringend Verbesserungen erfordern. Über 622 Busfahrer:innen haben an einer umfassenden Umfrage teilgenommen, die in Kooperation mit der Universität Wien durchgeführt wurde. Fast 83 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Arbeit mit großer Verantwortung und hohem Stress verbunden ist, während 91,2 Prozent auch Schwierigkeiten haben, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Dies berichtet das Bündnis „Wir fahren Gemeinsam“, das unter anderem von der Gewerkschaft vida und Fridays for Future unterstützt wird.
Besonders gravierend ist das Fehlen angemessener Pausenräume und sanitären Anlagen während der Dienstzeiten. Die Gewerkschaft VIDA kritisiert, dass viele Fahrer:innen während Pausen keinen Zugang zu WCs haben und ihre Schichten bis zu 15 Stunden dauern können, wobei ein großer Teil der Arbeitszeit unbezahlt bleibt. In Vorarlberg fehlt es an etwa 10 bis 15 Prozent der benötigten Busfahrer:innen, was durch die wachsenden Anforderungen im öffentlichen Verkehr weiter verschärft wird, so Reinhard Stemmer von VIDA. Bei den anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen, die am 17. Februar fortgesetzt werden, fordern die Gewerkschaften grundlegende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, andernfalls könnte es ab 20. Februar zu einem ersten Warnstreik kommen, wie auch vorarlberg.orf.at berichtet.
Dringender Handlungsbedarf
Die Herausforderung, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden, wird durch die unattraktiven Gehälter und die unregelmäßigen Arbeitszeiten weiter verstärkt. Studienautorin Emma Dowling merkt an, dass viele Lenker:innen ihr Grundgehalt zwar als akzeptabel erachten, jedoch sind sie unzufrieden mit den kollektivvertraglichen Regelungen, insbesondere in Bezug auf Nacht- und Sonntagszulagen. Die Umfrage ergab, dass 95 Prozent der Busfahrer:innen eine bessere Anerkennung ihrer Berufserfahrung durch höhere Löhne fordern. Ohne substanzielle Änderungen werden viele Fahrer:innen in andere, attraktivere Berufe abwandern, wie es bereits in vielen Gebieten, so auch in der Schweiz, der Fall ist. Laut ots.at wird die Notwendigkeit von sofortigen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen immer dringlicher.
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