Burgenland

Ungarische Arbeitnehmer im Burgenland: Wirtschaftlicher Aufschwung und politische Schwierigkeiten

Die Entwicklung Ungarns in der EU: Chancen, Herausforderungen und politische Entwicklungen

Die EU-Osterweiterung jährt sich zum 20. Mal, und seit Ungarn Teil der Europäischen Union ist, hat sich die Zahl der ungarischen Arbeitnehmer im Burgenland fast verfünffacht. Im Jahr 2005 waren durchschnittlich etwa 5.000 Ungarn im Burgenland beschäftigt, während es aktuell mehr als 24.000 sind. Die Chefin des AMS Burgenland, Helene Sengstbratl, betont die Bedeutung der ungarischen Arbeitskräfte für verschiedene Branchen im Burgenland. Trotz ihrer starken Präsenz am Arbeitsmarkt sind ungarische Arbeitnehmer laut der Gewerkschaft Pro Ge jedoch noch immer von Lohn- und Sozialdumping betroffen.

Beschäftigt vor allem im Handel, KFZ-Bereich und Gastronomie, tragen ungarische Beschäftigte auch zur Kaufkraft im Burgenland bei. Eine Kaufkraftbilanz der Wirtschaftskammer aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Ungarn mit 168 Millionen Euro einen signifikanten Beitrag zur heimischen Wirtschaft leisten, gefolgt von Slowaken mit 111 Millionen Euro. Obwohl das Land wirtschaftlich stabilisiert wurde, gibt es immer noch Armut, wie ORF-Korrespondent Ernst Gelegs betont. Gelegs führt insbesondere die sozialen Unterschiede zwischen Ungarn und Österreich sowie die Wirtschaftslage in Ungarn als Gründe an, weshalb viele Ungarinnen und Ungarn im Burgenland arbeiten.

Politisch betrachtet, rätseln viele Politologen über die Entwicklung von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban von einem bürgerlich-liberalen zu einem rechtsradikalen Politiker. Trotzdem finden 46 Prozent der ungarischen Bevölkerung die EU positiv und 77 Prozent glauben, dass Ungarn durch die EU-Mitgliedschaft Vorteile genießt. Besonders von EU-Förderungen hat Ungarn profitiert, wobei die Beziehung zwischen Orban und Brüssel von Spannungen geprägt ist. Seit dem Beitritt zur EU hat Ungarn auch in die Infrastruktur investiert, wobei EU-Gelder einen erheblichen Beitrag geleistet haben, um beispielsweise den Bahnverkehr, öffentliche Gebäude und Straßen zu verbessern.

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Quelle/Referenz
burgenland.orf.at

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