Die Energieversorgung Österreichs steht vor Herausforderungen aufgrund des potenziellen Ausfalls von russischem Gas nach 2024. Die Austrian Gas Grid Management GmbH (AGGM) bestätigt, dass Österreich aktuell drei Importrouten für Gas hat: aus Deutschland über Oberkappel und Überackern, aus Italien über Arnoldstein und aus der Slowakei über Baumgarten.
Einfluss der deutschen Gasspeicherumlage
Die deutsche Gasspeicherumlage von 2,50 Euro pro MWh hat derzeit dazu geführt, dass es keinen kommerziellen Anreiz gibt, Gas aus Deutschland zu importieren. Diese Umlage trennt den österreichischen Markt vom nordwesteuropäischen Markt. Die geplante Aufhebung dieser Umlage Ende 2024 birgt noch rechtliche Unsicherheiten.
Risiken bei langfristigen Importausfällen
Langfristige Importausfälle könnten hohe Speicherstände erfordern, insbesondere mit Blick auf den auslaufenden Gastransitvertrag zwischen Ukraine und Russland Ende 2024. Die Möglichkeit, dass ab 2025 kein russisches Gas mehr nach Österreich geliefert wird, erhöht das Risiko für die Energieversorgung.
Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur
Um Engpässe zu vermeiden, betont die AGGM die Notwendigkeit der schnellen Realisierung zusätzlicher Importkapazitäten, insbesondere durch das WAG-Loop-Projekt. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits im Nationalrat beschlossen. Es wird empfohlen, die Infrastruktur auszubauen, um sowohl vom deutschen als auch vom italienischen Markt genügend Gas für den österreichischen Bedarf zu sichern.
Insgesamt wird betont, dass Österreich kurzfristig keine Versorgungsprobleme haben wird, aber dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Energieversorgung langfristig zu sichern und auf potenzielle Herausforderungen vorbereitet zu sein.