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Schattendorf: Innovativer Ansatz zur Sanierung oder schädliches Signal?

In Schattendorf wird jetzt ein unkonventioneller Weg beschritten, um die marode Infrastruktur der Gemeinde zu sanieren. Bürgermeister Thomas Hoffmann setzt auf die Unterstützung von Gemeindearbeitern und Langzeitarbeitslosen, die durch das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt werden. Diese Initiative, die ursprünglich für die Malerarbeiten an der Volksschule ins Leben gerufen wurde, soll nicht nur Kosten sparen, sondern auch Arbeitsplätze schaffen. Hoffmann erklärte, dass die Einrichtungen wie der Kindergarten und die Leichenhalle seit 25 Jahren stark abgenutzt seien und dringend einer Auffrischung bedürfen. Laut ihm sei dies nicht neu; viele Gemeinden im Burgenland hätten bereits ähnliche Programme eingeführt, um finanziellen Druck zu mindern. Der Bürgermeister betrachtet diesen Ansatz als eine Win-win-Situation für die Gemeinde und die Betroffenen. Im Detail erklärte Hoffmann: "Mit diesem Ansatz möchten wir sowohl die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger erfüllen als auch Arbeitslosen eine Perspektive bieten."

Doch die Reaktionen aus der Geschäftswelt sind gespalten. Vertreter der Wirtschaftskammer äußern scharfe Kritik und sehen in den Maßnahmen ein "völlig falsches Signal" gegenüber den lokalen Betrieben. Gerald Guttmann, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, betonte, dass die 114 Unternehmen in Schattendorf, die etwa 220 Mitarbeitende beschäftigen und ein Kommunalsteueraufkommen von über 200.000 Euro generieren, auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen sind. Die Kritik an Hoffmanns Plan betrifft besonders die angespannte wirtschaftliche Lage der Bau- und Baunebengewerbe, die bereits unter Druck steht. Guttmann appelliert an den Bürgermeister, die langfristigen Folgen seiner Maßnahmen zu bedenken, während Hoffmann die Einwände als übertrieben zurückweist und betont: "Ich brauche keine Zurufe aus der Wirtschaftskammer."

Die Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und der Wirtschaft spiegeln die Komplexität der aktuellen Situation wider. Während Hoffmann auf das Potenzial der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen zur Verbesserung der Gemeindeinfrastruktur setzt, sehen die lokalen Unternehmer die Gefahr, dass ihre eigene Existenz gefährdet wird. Auch der Innungsmeister der Landesinnung Bau, Bernhard Breser, warnte vor den möglichen negativen Auswirkungen auf die bereits angeschlagenen Betriebe. Hoffmann hingegen plant, Gewerbebetriebe und Fachfirmen für komplexere Aufträge auch künftig einzubeziehen, um das Gleichgewicht zu wahren und sowohl die kommunalen Anforderungen als auch die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Region zu berücksichtigen, wie ORF Burgenland berichtete und MeinBezirk hinzufügte.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
In welchen Regionen?
Schattendorf
Genauer Ort bekannt?
Schattendorf, Österreich
Beste Referenz
burgenland.orf.at
Weitere Quellen
meinbezirk.at

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