Im Burgenland, genauer gesagt in Rust am Neusiedler See, erleben wir einen bemerkenswerten Anblick: Während der Spätsommer weiterhin seine warmen Strahlen auf die Region wirft, bereiten sich die Störche bereits auf ihre Reise in wärmere Gefilde vor. In dieser Saison verzeichnete die örtliche Storchenpopulation eine Rekordzahl von 86 Jungtieren. Die meisten Vögel brechen auf, um ihre Winterquartiere in Nordafrika zu erreichen, doch einige haben sich entschieden, die kalte Jahreszeit hier zu verbringen.
Igor Smrtnik, der Obmann des Storchenvereins Rust, gab bekannt, dass in diesem Jahr voraussichtlich acht Störche in der Region verbleiben werden. Dies stellt im Vergleich zu den sechs „Winterstörchen“ des Vorjahres einen Anstieg dar. Die Gründe für das Verweilen sind vielseitig: Einige dieser Vögel waren vielleicht nicht stark genug, um die lange Reise zu antreten, andere wurden zu spät geschlüpft oder verpassten schlicht den gemeinsamen Abflug mit ihren Artgenossen.
Eine Saison voller Erfolge
Die Erfolge in der Brutsaison 2024 sind bemerkenswert. Insgesamt 29 Horstpaare wurden dokumentiert, von denen 27 erfolgreich Nachwuchs aufgezogen haben. Die idealen Wetterbedingungen trugen maßgeblich dazu bei, dass bis zu vier Küken in einzelnen Nestern überlebt haben. Diese positive Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen für die Gesundheit der Storchenpopulation, sondern auch für die ökologischen Bedingungen in der Region.
Die Auswanderung der Störche begann um den 20. August. Sie nutzen die Route über den Bosporus, um ihre Reise nach Afrika anzutreten. In Rust kümmern sich die Mitglieder des Storchenvereins um die Vögel, die sich entschieden haben, hier zu bleiben, und betreuen diese in einer eigens dafür eingerichteten Storchenstation.
In den Sommermonaten war das Futterangebot in der freien Natur aufgrund der Hitze und der Trockenheit zwar eingeschränkt, allerdings stellte das feuchte Frühjahr sicher, dass die Vögel nicht in Not gerieten. Die harmonische Entwicklung der Storchensaison 2024 in Rust könnte somit als ermutigendes Beispiel für den Bestand und den Schutz dieser majestätischen Vögel in der Region dienen.
Die wunderschöne Szenerie von Rust wird zwar weiterhin von den majestätischen Störchen geprägt, doch die meisten von ihnen machen sich nun auf in den Süden. Während manche zurückbleiben, zeigt die Rekordsaison von 2024, wie wichtig diese Art für die Biodiversität der Region ist. Diese außergewöhnlichen Zugvögel ermöglichen es uns, die Zyklen der Natur zu beobachten und die gesundheitsfördernden Effekte eines intakten Ökosystems zu erkennen.