Der bevorstehende Weltpremiere des Westernfilms «Rust» wird mit Spannung erwartet, insbesondere nachdem die Dreharbeiten in der Vergangenheit von einer Tragödie überschattet wurden. Laut den Veranstaltern wird der Film beim renommierten «Camerimage»-Filmfest in Polen im November 2023 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter den Anwesenden wird auch der amerikanische Regisseur Joel Souza sein, wobei die Teilnahme von Hauptdarsteller Alec Baldwin bislang unbestätigt ist.
Die Hintergründe dieses Films sind tiefgreifend und tragisch. Im Oktober 2021 kam es während der Dreharbeiten in Santa Fe, New Mexico, zu einem tödlichen Vorfall. Die Kamerafrau Halyna Hutchins, die ursprünglich aus der Ukraine stammt, verstarb, als Alec Baldwin bei einer Probenaufnahme mit einer Waffe hantierte und sich ein Schuss löste. Regisseur Souza wurde bei diesem Vorfall ebenfalls verletzt, als ihn ein Projektil an der Schulter traf. Die Ermittlung ergab, dass sich in der Waffe eine echte Kugel befand. Hutchins hinterließ, tragischerweise, einen Ehemann und einen Sohn.
Nachhaltige Diskussion über Waffensicherheit
Die tragischen Umstände rund um den Tod von Hutchins führten zu intensiven Debatten über Sicherheitsvorkehrungen am Filmset. Hannah Gutierrez-Reed, die Waffenmeisterin des Sets, wurde im Frühjahr 2023 wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Dies wirft die wichtige Frage auf, wie scharfe Munition in die Produktion gelangte, die bis heute ungeklärt ist. Während Baldwin und Gutierrez-Reed die Verantwortung für den Vorfall von sich wiesen, wurde Baldwin in einem separaten Verfahren angeklagt, dessen Prozess jedoch im Juli überraschend eingestellt wurde, nachdem die Verteidigung der Staatsanwaltschaft grobes Fehlverhalten vorwarf.
Die Dreharbeiten zu «Rust» wurden zunächst eingestellt, jedoch setzte Souza sie 2023 in Montana fort. Baldwin spielt die Rolle des Banditen Harland Rust, der zusammen mit seinem 13-jährigen Enkel vor Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern fliehen muss. Der Witwer von Hutchins, Matthew Hutchins, fungiert als ausführender Produzent und dafür, dass die Kamerafrau Bianca Cline Hutchins‘ Arbeit fortsetzt.
Ehrung bei der Premiere
Besonders bedeutend ist, dass Hutchins sich während der ersten Dreharbeiten wünschte, den Film beim Festival in Polen zu zeigen. Ihre Vision wird nun Wirklichkeit, was als eine besondere Art und Weise angesehen wird, ihre Arbeit zu würdigen. Bei der Premiere werden auch Themen wie Sicherheitsmaßnahmen am Set und die Rolle von Kamerafrauen in der Branche behandelt, wodurch die Diskussion über Sicherheit und Verantwortung in der Filmproduktion weiter angeheizt wird. Diese Themen sind heute relevanter denn je, gerade in Anbetracht der Geschehnisse, die den Film «Rust» sind, prägen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Premiere in Polen aufgenommen wird und welche Reaktionen sie hervorrufen wird, insbesondere im Hinblick auf die schweren Konsequenzen, die aus dem Vorfall am Filmset resultierten, und die laufenden Debatten über die Sicherheit am Arbeitsplatz in der Filmindustrie. Mehr Details zu diesem Thema sind auf www.watson.ch erhältlich.