In Bad Oldesloe und Krummesse erleben Apotheken zurzeit einen regelrechten Ansturm. Vernünftige Warteschlangen sind dabei keine Seltenheit, da viele Menschen auf der Suche nach Erkältungsmedikamenten sind. „Wir haben viele Kunden, die Halstabletten und Medikamente gegen die Schnupfnase holen“, berichtet Andrea Behrmann, Apothekerin der Trave-Apotheke.
Die Nachfrage hat aufgrund der Erkältungszeit sprunghaft zugenommen, was zu langen Wartezeiten führt. „Manchmal stehen die Leute bis zur Tür. Das ist schon eine abenteuerliche Situation“, kommentiert Behrmann die Lage. Besonders auffällig ist das Bild in der Wandels Apotheke in Krummesse, wo die Apothekerin Stephanie Rust feststellt, dass es ebenfalls zu einem Anstieg der Kundschaft kommt, allerdings noch nicht zu langen Schlangen vor der Tür. „Es ist natürlich normal, dass mehr Leute Medikamente holen, wenn die Temperaturen fallen und die Erkältungen zunehmen“, erklärt sie.
Erkrankte können Lieferdienst der Apotheken nutzen
Für Menschen, die sich krank fühlen oder nicht aus dem Haus gehen möchten, empfiehlt es sich, den Botendienst der Apotheken in Anspruch zu nehmen. „Die meisten Apotheken bieten diesen Service kostenlos an. Das ist eine praktische Lösung, wenn man von der Erkältung erwischt wurde und den Weg zur Apotheke vermeiden möchte“, rät Rust.
Frauke Stachowitz, Apothekerin in der Markt-Apotheke Ratzeburg, ergänzt, dass trotz der hohen Nachfrage auch die Organisation entscheidend ist. „Wir haben drei Kassen, dennoch gibt es Zeiten, da sieht man Schlangen bis nach draußen“, schildert sie. Ein Grund für den massiven Andrang könnte auch die Einführung des E-Rezeptes sein, das viele Kunden dazu bringt, ihre Rezepte erst nachmittags in der Apotheke einzulösen, was zu einem spürbaren Anstieg des Kundenaufkommens führt.
Stachowitz stellt ebenfalls fest, dass vor allem Nasensprays, Medikamente gegen Husten sowie Schmerztabletten viel nachgefragt werden. „Aktuell sind auch viele Magen-Darm-Medikamente im Trend, und Corona-Tests verkaufen sich wie warme Semmeln“, fügt sie hinzu.
Welche Rolle spielt in diesem Jahr das Coronavirus?
Das Coronavirus bleibt auch in dieser Erkältungszeit relevant. Stephanie Rust weist darauf hin, dass es zwar keine genauen Zahlen zu den Infektionen gibt, aber die Menschen dennoch weiterhin betroffen sind. „Das Virus hat nicht an Bedeutung verloren, auch wenn es keine Meldepflicht mehr gibt“, erklärt sie und betont, dass das Tragen von Masken immer noch sinnvoll sein kann, vor allem in geschlossenen Räumen.
Die Apotheken in der Region sind gut darauf vorbereitet, den hohen Bedarf an Medikamenten zu decken und empfehlen den Kunden, sich die Zeit für ihren Besuch gut einzuteilen. Frühmorgens oder vormittags ist die beste Zeit, um langen Warteschlangen zu entkommen, rät Rust.
Eine detaillierte Übersicht zur aktuellen Marktlage in den Apotheken kann hier nachgelesen werden.
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