Die Flutkatastrophe in Österreich hat viele Opfer hinterlassen, und darunter befinden sich nicht nur von Hochwasser betroffene Hausbesitzer, sondern auch skrupellose Betrüger, die diese Notlage auszunutzen versuchen. In Pixendorf im Bezirk Tulln haben zwei Männer, die in einem weißen Kastenwagen unterwegs waren, ihre Dienste angeboten, um Heizklappen in einem überfluteten Haus zu reinigen. Die angebotenen Preise waren jedoch exorbitant und weckten bei den Anwohnern sofort den Verdacht.
Angesichts dieser Vorkommnisse hat die Polizei dringend zur Vorsicht geraten. Immer häufiger sind Betrugsfälle im Zusammenhang mit falschen Handwerkern zu beobachten, die ihre meist minderwertigen Dienste zu überhöhten Preisen anbieten. Um sich zu vergewissern, ob ein Unternehmen tatsächlich in Österreich registriert ist, wird empfohlen, das Firmenverzeichnis der Wirtschaftskammer zu nutzen. Auf der Homepage unter „WKO Firmen A-Z“ sind alle 604.168 in Österreich registrierten Unternehmen verzeichnet. Dieses Verzeichnis gilt als aktuell, vollständig und sicher.
Die Gefahren von Vorauszahlungen
Besonders warnend mahnt die Polizei, Vorauszahlungen abzulehnen. Im Kontext der Hochwasserkatastrophe werden zahlreiche Betroffene von Betrügern kontaktiert, die ihnen verschiedene Dienstleistungen anbieten. Hierbei können die Betrugsmaschen sehr unterschiedlich sein. Zum einen gibt es den sogenannten „Vorauszahlbetrug“, bei dem für versprochene Leistungen Anzahlungen verlangt werden. Dann gibt es auch den klassischen Diebstahl, bei dem sich falsche Handwerker Zugang zu den Wohnungen der Opfer verschaffen und diese ausrauben. Ein weiteres Beispiel aus Pixendorf zeigt, dass minderwertige Dienstleistungen zu exorbitant überteuerten Preisen angeboten werden.
Die Polizei rät dazu, keine Fremden ohne Aufsicht in die eigenen vier Wände zu lassen und bei Verdachtsmomenten umgehend zu handeln, indem man die Polizei informiert. Die steigende Anzahl an kritischen Situationen und Betrugsversuchen erfordert ein hohes Maß an Achtsamkeit und Wachsamkeit. Jeder sollte sich seiner Umgebung bewusst sein und Grenzverletzungen nicht ignorieren.
Illegale Sperrmüllsammlungen als zusätzliche Gefahr
Ein weiteres ernstzunehmendes Problem sind illegale Sperrmüllsammlungen, wie die Polizei berichtet. Viele Menschen sind gerade dabei, ihre Wohnungen nach der Katastrophe aufzuräumen und stellen kaputte Geräte wie Kühlschränke oder Computer zum Entsorgen an den Gehsteig. Wenn diese jedoch von illegalen Sammlern abgeholt werden, können sie nicht mehr von der Schadenskommission oder der Versicherung begutachtet werden, was bedeutet, dass den Opfern auch keine Entschädigung zusteht. Die Polizei appelliert daher an alle, in solchen Fällen besonders vorsichtig zu sein und die Abholung von Trödeln unter keinen Umständen zuzulassen.
Um gegen diese Machenschaften vorzugehen, gibt es in den betroffenen Regionen vermehrt Polizeistreifen, die darauf abzielen, illegale Sammlungen zu unterbinden und eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Auch wenn die Präsenz der Polizei ein gewisses Gefühl der Sicherheit vermitteln kann, bleibt die Notwendigkeit für individuelle Wachsamkeit bestehen.
Zusätzlich warnt die Polizei vor Trickbetrügern, die versuchen, sich als Mitarbeiter von Behörden, Gas- oder Elektrizitätsunternehmen oder sogar als Bankmitarbeiter auszugeben, um Vertrauen zu erwecken und sich letztendlich zu bereichern. Diese Täter sind meist freundlich und hilfsbereit, nutzen jedoch die Gutgläubigkeit ihrer Opfer schamlos aus. Jeder Bürger sollte sich dieser Gefahr bewusst sein und im Falle eines Verdachts schnell reagieren.