Walter Ott senior aus Altenstadt hat sich von einem aufmerksamen Sammler von historischen Gegenständen zu einem beliebten Künstler entwickelt, der mit seiner Drehorgel das Publikum verzaubert. Wo immer er auftritt, zieht er die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich, die dem nostalgischen Klang seiner Musik und seinem ausgefallenen Outfit kaum widerstehen können.
Ein Leben voller Musik und Sammlerstücke
Seit mehr als 60 Jahren widmet sich Walter Ott nicht nur der Musik, sondern auch dem Sammeln historischer Objekte. Seine Sammlerstücke umfassen eine Vielzahl faszinierender Dinge, darunter Uniformen, Feuerwehhelm und andere militärische Auszeichnungen. Doch seine Leidenschaft geht über die bloße Ansammlung von Gegenständen hinaus; sie spiegelt eine tiefere Freude an der Geschichte und Kultur wider, die diese Objekte repräsentieren.
Die Bedeutung der Drehorgel in Walters Leben
Zwischen all seinen Sammlungen fand Walter Ott auch die Liebe zur Musik, die er über die Jahre immer weiter verfeinert hat. Seinen ersten Zugang zu diesem faszinierenden Instrument hatte er mit einer Deleika, einer speziellen Pfeifenorgel, die ihm als Einstieg in die Welt der Drehorgeln diente. „Es ist eine Pfeifenorgel mit 31 Pfeifen und einem angesetzten Xylophon,“ erklärt Ott. Der Klang, der aus dieser Orgel entweicht, bringt Erinnerungen zurück, die nicht nur ihm selbst, sondern auch all den Menschen, die seine Musik hören, Freude bereiten.
Unterwegs in der Gemeinschaft
Walter Otts Frau Gabriela ist eine treue Begleiterin auf seinen musikalischen Reisen. Ob auf Flohmärkten oder musikalischen Veranstaltungen – sie teilt seine Leidenschaft für Musik und die nostalgischen Erinnerungen, die sie mit sich bringt. Gemeinsam haben sie viel Zeit auf Märkten verbracht, wo die Klänge der Drehorgeln die Luft erfüllten und das Interesse der Menschen weckten.
Das umfangreiche Repertoire
In seinem beeindruckenden Repertoire hat Walter Ott über 500 Lieder. Von klassischen Melodien wie dem „Donauwalzer“ und „Lili Marleen“ bis hin zu Popklassikern von Glenn Miller und den Beatles – die bunte Mischung begeistert das Publikum im Freizeitpark Rust, wo Ott regelmäßig auftritt. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Technik des Spiels, sondern auch auf der Freude und den Erinnerungen, die die Musik bei den Zuhörern weckt.
Der feine Unterschied zwischen Leierkasten und hochwertiger Drehorgel
Ein bemerkenswerter Aspekt der Drehorgel-Kultur, den Ott immer wieder betont, ist die Konnotation des Begriffs „Leierkasten“. Diese abwertende Bezeichnung wird oft für Drehorgeln verwendet, die in der Vergangenheit von weniger professionellen Vorführern genutzt wurden. „Gute Drehorgeln konnte sich damals kein Normalbürger leisten,“ so Ott. „Der Name hat sich aufgrund der Unsittlichkeit verbreitet, mit der einige damit umgingen.“ Dies unterstreicht die Wertschätzung, die Walter Ott nicht nur für sein Instrument, sondern auch für das Handwerk und die Tradition des Drehorgelspiels empfindet.
Ein Blick in die Technik
Die Technik hinter der Drehorgel ist ebenso faszinierend wie das Spiel selbst. Walter erklärt, dass die präzise Handarbeit zur Erstellung der Holzrollen, die die Musik bewerkstelligen, von entscheidender Bedeutung ist. „10.000 kleine Metallstifte sind per Hand in die Holzrolle genagelt,“ sagt er, und erklärt weiter, wie durch minimale Änderungen an der Position der Stifte verschiedene Melodien erzeugt werden können. Er selbst sieht sich als Vermittler dieser Kunst, die durch Leidenschaft und Hingabe zum Leben erweckt wird.
Ein kulturelles Erbe
Walter Ott gibt mit seiner Musik und seinen Sammlerstücken nicht nur ein Stück Vergangenheit weiter, sondern schafft auch eine Brücke zu einer lebendigen Kultur, die Gemeinschaft und Freude fördert. In einer Welt, in der Zeit oft als kostbar angesehen wird, bringt sein Auftritt im Freizeitpark Rust die Menschen dazu, einen Moment innezuhalten und die Musik zu genießen, die Geschichten erzählt und Erinnerungen weckt. Musikalische Darbietungen wie die von Walter Ott sind nicht nur Unterhaltung, sie sind ein Teil des kulturellen Erbes, das es zu bewahren gilt.