Die Rust Foundation hat kürzlich eine umfangreiche Problemanalyse veröffentlicht, die sich intensiv mit der Interoperabilität zwischen den Programmiersprachen C++ und Rust befasst. Dies ist ein bedeutender Schritt für die Entwicklergemeinschaft, da es darauf abzielt, die Zusammenarbeit und Integration zwischen diesen beiden weit verbreiteten Sprachen zu verbessern. Die Analyse ist das Ergebnis der im Februar 2024 gestarteten „Interop-Initiative“, die mit einer großzügigen Förderung von 1 Million Dollar durch Google ins Leben gerufen wurde.
In der Veröffentlichung auf Github werden verschiedene strategische Ansätze umrissen, die den Fokus auf die kurzfristige und langfristige Lösung von Interoperabilitätsproblemen legen. Zu den drei Kernstrategien gehört die Verbesserung der vorhandenen Werkzeuge, um taktische Probleme innerhalb des Rust-Projekts anzugehen. Ein weiterer Punkt ist die Erarbeitung eines Konsenses über langfristige Ziele, wofür möglicherweise Änderungen an Rust selbst nötig sein könnten. Und nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit der C++-Gemeinschaft, um die plattformübergreifende Qualität zu steigern und gemeinsame Sicherheits- und Leistungsziele zu erreichen.
Wichtige Anwendungsfälle der Interoperabilität
Das Papier nennt drei zentrale Anwendungsfälle, in denen die Interoperabilität zwischen Rust und C++ für Entwickler von großem Interesse ist. Erstens, wenn C++-Systeme Rust-Funktionalitäten hinzufügen oder ersetzen möchten. Zweitens geht es um Rust-Systeme, die existierenden C++-Code nutzen. Drittens werden polyglotte Systeme erwähnt, die Rust als unterstützende Sprache implementieren. Besonders der erste Anwendungsfall, wo C++-Systeme durch Rust erweitert werden sollen, ist aufgrund der langen Geschichte von C++ im Vergleich zu Rust von hoher Relevanz.
Strategien zur Verbesserung der Interoperabilität
Um die angestrebte Interoperabilität zu erreichen, wird von der Foundation in ihrer Analyse zunächst auf kurzfristige Lösungsansätze gesetzt. Diese umfassen:
- Die Identifizierung von Problemen in Bibliotheken oder Abhängigkeiten, die derzeitig die laufenden Interoperabilitätsbemühungen behindern.
- Die Priorisierung jener Themen, die den größtmöglichen Nutzen für die Initiative bieten, unter Berücksichtigung der materiellen und technischen Ressourcen.
- Der gezielte Einsatz personeller Ressourcen der Stiftung oder die materielle Unterstützung durch externe Technologen.
Langfristig wird geplant, sich stärker den nachhaltigen Lösungsansätzen zu widmen, um die Herausforderungen der Interoperabilität wirklich zu meistern. Die Rust Foundation hat damit einen klaren Fahrplan skizziert, um die Programmierlandschaft für alle Beteiligten zu bereichern.
Wie die Diskussion um dieses Thema weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Rust Foundation möchte mit diesen Maßnahmen ein Umfeld schaffen, in dem die Interoperabilität zwischen C++ und Rust nicht nur möglich, sondern auch einfach und effizient wird. Weitere Informationen sind in dem Bericht auf www.linux-magazin.de zu finden.