Die Junge Union Ortenau hat für den 11. Oktober eine Talkshow im beliebten Europa-Park in Rust angekündigt. Der Stargast der Veranstaltung ist der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt, was im Internet zu einer Welle an Kritik führt.
Der Europa-Park, der für seine Attraktionen und als größter Freizeitpark Deutschlands bekannt ist, hat sich in der Vergangenheit einen hervorragenden Ruf erarbeitet und zieht jährlich etwa 6 Millionen Besucher an. In den letzten Tagen wurde jedoch die geplante Veranstaltung mit Reichelt zum Gesprächsthema, da der Ex-Journalist für seine umstrittenen Ansichten und persönlichen Kontroversen bekannt ist. Laut Berichten hat Reichelt nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs seinen Posten bei Bild abgegeben und ist jetzt bei einem Netzwerk tätig, das oft kritisch betrachtet wird.
Massive Kritik im Netz
Die Ankündigung des Talkformats „Klartext“, das am Freitag um 18:30 Uhr stattfindet, hat in den sozialen Medien für ein enormes Echo gesorgt. Nutzer äußern sich empört über die Einladung von Reichelt. Kommentare wie „Wie kann man diesen Menschen auch noch einladen?“ und „Grenzt euch endlich mal ab von rechten Hetzern!“ sind überwiegen.
- „Unfassbar, wie kann man solch einer Person, eine Bühne anbieten?“
- „Sorry, aber seid Ihr völlig dem Wahnsinn verfallen?“
- „Wer kommt als Nächstes? Putin?“
- „Ist euer politischer Kompass kaputt?“
- „Euer Post hat mir direkt wieder den Tag versaut.“
- „Hätte zwei Fragen: welcher Lack und wie viel?“
Diese Kommentare spiegeln die Haltung vieler wieder, die sich über die Auswahl des Gastes wundern. Kritiker sagen, dass die Einladung eines Mannes, der in der Vergangenheit mit seinen Äußerungen gegen Migranten und andere Gruppen polarisiert hat, fragwürdig ist. Auch die Bezirksgruppe der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) hat sich zu Wort gemeldet und argumentiert, dass man sich mit neuen Medien auseinandersetzen müsse, anstatt sie aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen.
Parteiinternes Unbehagen
Die Kritik wird nicht nur von Seiten der Öffentlichkeit laut, auch die CDU in Südbaden zeigt sich wenig begeistert von der Einladung an Reichelt. Ein Sprecher der Partei äußerte, dass das Anbiedern an Reichelt, der als Führungsfigur eines „Hetzkanals erster Klasse“ betrachtet wird, keine kluge Entscheidung darstellt. Zwar könne man einer Unterorganisation wie der Jungen Union nicht vorschreiben, wen sie einladen, jedoch ist die Parteispitze eindeutig gegen diese Art der Zusammenarbeit.
In jüngster Zeit haben Veranstaltungen in Baden-Württemberg immer wieder für Aufsehen gesorgt, jedoch nicht immer aus politischen Gründen. Diese Situation zeigt, wie brisant das Thema des öffentlichen Diskurses über kontroverse Figure weiterhin bleibt und wie wichtig es ist, klare Standpunkte zu beziehen.