Das Leben kann manchmal ganz anders verlaufen, als man es sich selbst vorgestellt hat. Für Gregor Wurlitzer, der gerade die verheißungsvollen Wochen nach seiner Hochzeit genießen wollte, kam alles anders als geplant, als die Natur ihren eigenen Willen zeigte. Statt romantischer Flitterwochen verausgabt er sich derzeit beim Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr im kleinen Ort Saladorf im Tullnerfeld.
Die Region wurde von heftigen Unwettern heimgesucht, die nicht nur die Lebensweise der Menschen beeinflussten, sondern auch ernsthafte Bedrohungen für Haushalte und Infrastruktur mit sich brachten. Zehn Kilometer Luftlinie von den Hochwassergegenden in Rust und Atzenbrugg entfernt, war die Feuerwehr in Saladorf im Dauereinsatz, nachdem viele Anwohner evakuiert werden mussten. Gregor beschreibt die Situation in einem Interview mit Café Puls: „Es ist nicht so ausgegangen, wie wir es geglaubt hätten. Aber wir haben geschaut, dass wir für die Bevölkerung das Beste erreichen können.“
Eine andere Art der Unterstützung
Die emotionale Belastung ist groß; die Hochwasserkrise zwingt die frischgebackenen Eheleute, sich nur in wenigen Momenten zu sehen. Während Gregor unermüdlich im Einsatz ist, hilft seine Frau in einer Notküche und kümmert sich um administrative Aufgaben. Diese Region, die sonst von idyllischem Leben geprägt ist, steht nun im Zeichen der Solidarität und Gemeinschaftshilfe.
Der Zusammenhalt ist vital in solchen Krisenzeiten. Beate Jilch, die Bürgermeisterin von Atzenbrugg, hebt hervor, wie wichtig es ist, dass die Menschen in ihrer Gemeinde zusammenarbeiten: „Es ist schön, wenn man merkt, man steht nicht allein da,“ erklärt sie im Interview. Die Bürger stellen immer wieder Fragen darüber, wie sie helfen können – sei es direkt durch körperliche Arbeit oder durch das Bereitstellen von Ressourcen.
Diese Art der Gemeinschaftsbildung hat in der aktuellen Lage einen hohen Stellenwert. Es zeigt sich, dass Krisenzeiten oft das Beste im Menschen hervorrufen, indem sie zusammenkommen und sich gegenseitig unterstützen. Beate Jilch betont: „Der Zusammenhalt ist wichtig“, was das Gefühl in der Bevölkerung stärkt, nicht allein zu sein.
Gregor Wurlitzer und seine Mithelfer machen also das Beste aus der Situation. Sie wenden ihre ganze Energie auf, um anderen zu helfen und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung der Normalität. Es ist dieser Geist des Mitgefühls und der Zusammenarbeit, der nicht nur die Menschen in Atzenbrugg, sondern auch die Nachbarn in Saladorf verbunden hat.