Die Situation in Niederösterreich spitzt sich zu, nachdem Hochwasser in mehreren Regionen verheerende Auswirkungen hatte. Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager sind zwei ältere Männer, ein 70-Jähriger aus Untergrafendorf und ein 80-Jähriger aus Höbersdorf, in ihren Wohnhäusern ums Leben gekommen, als die Wassermassen eindrangen. Bereits am Sonntag berichtete man vom Tod eines Feuerwehrmannes, der im Einsatz in Rust im Tullnerfeld verstorben war. Diese tragischen Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die durch die Hochwasserlage hervorgerufen werden.
Die politischen und örtlichen Führungskräfte der Region stehen vor einer herausfordernden Lage. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner äußerte sich in einer Pressekonferenz und stellte fest, dass Niederösterreich „weiter im Krisenmodus“ sei. Mit neuen starken Regenfällen sei zu rechnen, was die ohnehin angespannten Verhältnisse noch verschärfen könnte. An die Bevölkerung richtete sie dringend den Appell, auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten, um sowohl sich selbst als auch die Rettungskräfte nicht in Gefahr zu bringen.
Krise und Einsatzkräfte
Die Polizei hat die Bürger bereits gebeten, sämtliche bestehenden Fahrverbote und Absperrungen, die im Zusammenhang mit dem Hochwasser stehen, unbedingt zu beachten. Lebensgefährliche Bereiche werden durch die hochwasserführenden Flüsse verursacht, und die Bevölkerung wird aufgefordert, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.
Landesvize Stephan Pernkopf schätzte die Arbeit der Einsatzkräfte als „übermenschlich“ ein, während sich die Lage in mehreren Regionen verschlechterte. Insgesamt 13 Gemeinden waren am Montagvormittag nicht erreichbar, und etwa 1.800 Objekte mussten evakuiert werden. Zahlreiche Betroffene fanden Zuflucht bei Verwandten oder in organisierten Unterkünften, da 170 Menschen von diesen Unterstützungsangeboten Gebrauch machen mussten.
Ferner wurden die Dammwachen intensiviert, um weiteren Dammbrüchen entgegenzuwirken. Es wird erwartet, dass in den nächsten Stunden zwischen 80 und 130 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, was angesichts bereits gesättigter Böden zu weiteren Komplikationen führen kann.
Infrastruktur und Unterstützung
Die Infrastruktur in der Region erlebte zahlreiche Beeinträchtigungen. Obwohl die Südautobahn (A2) wieder befahrbar war, blieben viele Auf- und Abfahrten sowie Landes- und Bundesstraßen nach wie vor unpassierbar. Auch der öffentliche Verkehr, inklusive der Weststrecke der Bahn zwischen St. Valentin und Wien, war betroffen.