Rust

Hochwasser in Rust: Landwirtschaft im Krisenmodus

Verheerende Hochwasserschäden in Rust im Tullnerfeld: Landwirte wie Anton Aichinger und die Familie Nährer kämpfen ums Überleben, während die Natur alles verwüstet!

In Rust im Tullnerfeld wird aktuell unermüdlich gearbeitet. Helfer von Feuerwehr und Bundesheer sind vor Ort, um den von der Flut betroffenen Landwirten und ihrer Familien zu helfen. Doch für viele Landwirte ist die Rückkehr zur Normalität noch weit entfernt. Auch ihre landwirtschaftlichen Betriebe wurden durch die Unwetterkatastrophe schwer getroffen. Viele Vorräte, wie eingelagertes Futter und Maschinen, sind zerstört, und etliche Felder stehen noch unter Wasser.

„Ich habe das Wasser kommen sehen und konnte nur noch wegrennen“, erzählt Anton Aichinger, ein betroffenes Mitglied der Gemeinschaft. Er und seine Familie konnten sich mit einem Traktor retten. 85 Rinder blieben zurück, und nur eines hat die Nacht überlebt. „Der Wasserstand war so hoch, dass sie sich nur mit dem Hals über Wasser halten konnten“, schildert Aichinger eindringlich.

Verzweiflung und Hoffnung

Die Familie Bauer aus Rust musste wegen des Hochwassers ebenfalls in ein Notquartier umziehen. Gemüsebauer Michael Bauer zeigt uns die Schäden an einem Weißkrautfeld. Wo zuvor hübsches Gemüse stand, sind die Blätter nun mit Schmutz und Sand bedeckt, was die Ernte unbrauchbar macht. „Wir müssen nun auf den Kosten sitzenbleiben“, klagt Bauer und schildert die emotionale Achterbahnfahrt, auf der er sich nun befindet. „Wir müssen positiv denken und hoffen auf eine Lösung, aber die Unsicherheit bleibt“, fügt er hinzu.

Kurze Werbeeinblendung

In der Zwischenzeit hat auch Familie Nährer in Böheimkirchen mit den Folgen des Hochwassers zu kämpfen. Jakob und Veronika Nährer betreiben seit zehn Jahren einen Bewegungsstall für Pferde. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen war ihr Eigentum schlimm in Mitleidenschaft gezogen worden. „Uns bleibt nur der Dachboden als trockener Rückzugsort“, erzählt Jakob, während sie Tag für Tag mit den Verwüstungen umgehen. Das Spendenaufruf, das die Familie initiiert hat, zeigt die ernste Lage, da finanzielle Hilfen bisher ausgeblieben sind.

Erschwerte Bedingungen im Weinbau

Im Weinbau sieht die Lage in Niederösterreich im Vergleich etwas besser aus, auch wenn die enormen Regenmengen für Schäden gesorgt haben. In der Wachau, wo die Weinlese im Gange ist, nennt Winzer Emmerich Knoll die Hochwasserschutzmaßnahmen, die in den letzten Jahren ergriffen wurden, als glückliche Umstände für die Region. „Gott sei Dank hat der Schutz gehalten, sonst wären wir in einer noch schlimmeren Situation“, sagt Knoll.

Doch die heftigen Regengüsse haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. „In nur wenigen Tagen fielen über 200 Liter Regen. Das kann in Bergregionen zu einer enormen Erdrutschgefahr führen“, erklärt Knoll, der auch über die Bodenbearbeitung Bescheid weiß: „Dort, wo eine Dauerbegrünung vorhanden ist, bleibt der Boden fester, was die Bearbeitung erleichtert.“ Ein Lichtblick ist, dass der Grüne Veltliner kaum gelitten hat, während beim Riesling Fäulnisbildung droht.

Die betroffenen Landwirte stehen vor großen Herausforderungen, aber die Stärke der Gemeinschaft und der unermüdliche Einsatz der Helfer geben Anlass zur Hoffnung. Hilfe wird dringend benötigt, und die Region zeigt große Solidarität untereinander. Für die Zukunft bleibt die Frage, wie schnell sich die Schäden beheben lassen und welche Unterstützung zur Verfügung steht, um den Landwirten durch diese schwierige Zeit zu helfen.

Quelle/Referenz
noe.orf.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"