In einem Gerichtssaal außerhalb von Santa Fe fanden am Donnerstag wichtige rechtliche Überlegungen statt, die das Schicksal von Hannah Gutierrez-Reed, der Rüstmeisterin des Films „Rust“, betreffen. Der Richter wird nächste Woche entscheiden, ob die strafrechtliche Verurteilung gegen Gutierrez-Reed, die im März wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde, aufgehoben oder eine erneute Verhandlung angeordnet werden soll.
Der Anwalt von Gutierrez-Reed wies die Verurteilung als ungerechtfertigt zurück, da die Staatsanwaltschaft es versäumt habe, Beweise offen zu legen, die möglicherweise entlastend gewesen wären. Ein zentraler Punkt in diesem Prozess ist die Munitionsfrage, die mit dem tödlichen Vorfall auf dem Set des Films im Jahr 2021 verbunden ist. Der rechtliche Beistand argumentierte, dass es einen ähnlichen Missbrauch bei der Beweisfindung in diesem Fall gegeben habe wie im Fall von Alec Baldwin, dem Hauptdarsteller und Mitproduzenten von „Rust“.
Details des Vorfalls
Richterin Mary Marlowe Sommer hatte die Klage gegen Baldwin eingestellt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Polizei und Staatsanwälte Beweise zurückgehalten hatten. Diese Beweise beinhalteten eine Munition, die im März von einem Zeugen ins Büro des Sheriffs gebracht wurde und die möglicherweise mit Hutchins‘ Tod in Verbindung stand. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch angegeben, dass sie diese Munition als irrelevant und unbedeutend ansahen. Baldwins Anwälte warfen der Staatsanwaltschaft vor, diese Informationen absichtlich unterdrückt zu haben.
Die Anwältin der Staatsanwaltschaft, Kari Morrissey, sprach während der Anhörung davon, dass Gutierrez-Reeds Verteidiger von der Munition gewusst habe, jedoch versäumt wäre, diese als Beweismittel einzuführen oder sie testen zu lassen.
„Die Beweise wurden nicht absichtlich vor Mr. Bowles verborgen“, betonte Morrissey. „Er hätte sie jederzeit testen lassen können.“ Dies sorgte für zusätzlichen Zündstoff im Verlauf der Verhandlungen.
Die Verteidigung argumentiert, dass die Zustände in diesem Fall und in Baldwins Fall vergleichbar sind, was sie als Teil eines Musters von Beweismissbrauch darstellen. Außerdem hat Gutierrez-Reed eine 18-monatige Haftstrafe antreten müssen und hat gegen die Entscheidung der Jury Berufung eingelegt. Die Staatsanwaltschaft macht sie mitverantwortlich, dass sie versehentlich lebende Munition auf das Set brachte und grundlegende Sicherheitsprotokolle im Umgang mit Waffen nicht einhielt.
Des Weiteren sieht sich Gutierrez-Reed auch mit einem gesonderten Fall konfrontiert, wobei sie beschuldigt wird, eine Waffe in eine Bar in Santa Fe, New Mexico, mitgenommen zu haben, wo der Besitz von Schusswaffen verboten ist. Ein möglicher Vergleich in diesem Fall wartet noch auf die Genehmigung des Gerichts.
Details über die Beweisführung haben in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Gutierrez-Reeds Anwälte behaupten, die Staatsanwaltschaft habe relevante Teile von Vorverhöre mit Seth Kenney, dem Lieferanten von Munition für „Rust“, und Berichten von Waffenexperten nicht korrekt offengelegt. Morrissey räumte ein, dass es ein Versäumnis war, die Informationen an die Verteidigung weiterzugeben, stellte jedoch auch klar, dass sie darüber bei ihrem Amtsantritt nicht informiert gewesen sei.
Die kommenden Entscheidungen der Richterin werden entscheidend für das weitere Vorgehen in diesem komplexen Fall sein. Die Leser können mehr über die Details dieser rechtlichen Auseinandersetzung in einem aktuellen Bericht auf www.nbclosangeles.com nachlesen.