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Frühzeitige Weinlese im Burgenland: Herausforderungen für Lesehelfer und Winzer

Die Weinlese im Burgenland begann dank Klimawandel einen Monat früher, doch Erntehelfer kämpfen unter prekären Arbeitsbedingungen – ein Skandal, der die Branche erschüttert!

Die Weinlese in Österreich ist in vollem Gange, und das nicht ohne Grund: Der Klimawandel hat den Reifungsprozess der Trauben beschleunigt. Laut Berichten ist die Lese mittlerweile einen Monat früher abgeschlossen als in den Vorjahren, was in den Weingärten von Leithagebirge bis Eisenberg zu einem geschäftigen Treiben geführt hat. Die Winzer sind beschäftigt, während die Erntehelfer, die für die Verarbeitung des wertvollen Traubenguts verantwortlich sind, oft unter angespannten Bedingungen arbeiten müssen.

Die wie gewohnt prall gefüllten Weinkeller zeugen von einer erfolgreichen Ernte, doch die Herausforderungen, die mit der Anwerbung und Beschäftigung von Erntehelfern verbunden sind, dürfen nicht ignoriert werden. In den letzten Jahren ist der Druck auf die Landwirtschaft und insbesondere auf kleine Weinbauern gestiegen, was die Arbeitsbedingungen für diese saisonalen Arbeitskräfte betrifft. Die Gewerkschaft PRO-GE und die Initiative Sezonieri setzen sich für diese Arbeitskräfte ein, deren Rechte oft übersehen werden.

Schlechte Arbeitsbedingungen und unzureichende rechtliche Absicherung

Márta Pirkner von der PRO-GE berichtet, dass die arbeitsrechtliche Situation dieser Arbeiterinnen und Arbeiter problematisch ist. Häufig fehlt es an grundlegenden Informationen über Rechte und Pflichten. Viele von ihnen sind aus dem Ausland, kommen nur für eine kurze Zeit und haben oft keine Ahnung vom österreichischen Arbeitsrecht oder von gewerkschaftlichen Strukturen. Die Sprachbarriere erschwert die Kommunikation zusätzlich.

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Ein zentrales Problem ist, dass Erntehelfer oft völlig uninformiert sind über ihre Rechte. Viele unterzeichnen Verträge, ohne zu wissen, was diese beinhalten, und werden häufig unter dem Kollektivvertragsniveau bezahlt. Nach der Ernte wird das Geld oft bar ausbezahlt, wobei Überstunden und Sonderzahlungen häufig nicht berücksichtigt werden. Währenddessen sind die Unternehmen mit ausländischen Arbeitskräften oft in einer besseren Position, da sie leicht durch rechtliche Schlupflöcher gelangen können.

Die Situation ist noch komplizierter, da Winzer häufig darüber klagen, dass die finanziellen Mittel für die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen nicht ausreichen. Ein Beispiel aus der Praxis: Der Kilopreis für rote Trauben liegt derzeit bei etwa 40 Cent, was bei einem durchschnittlichen Ertrag von etwa 7.500 Kilogramm pro Hektar einen mageren Jahreserlös von etwa 3.900 Euro bedeutet.

Ein alarmierender Trend im Weinbau

Während die Anzahl der Weinbaubetriebe in Österreich rapide abnimmt, steigt die durchschnittliche Betriebsgröße. Von über 32.000 Betrieben im Jahr 1999 sind heute nur noch knapp 10.000 übrig. Dies zeigt, dass es für kleine Winzer immer schwieriger wird, im Markt zu bestehen. Manchmal müssen sie auf Maschinen zurückgreifen oder die Arbeit in Familie und Freundeskreis aufteilen, um kostengünstigere Lösungen zu finden, was wiederum eine Umgehung von Arbeitsgesetzen zur Folge haben kann.

Angeheizt wird diese Problematik durch die Tatsache, dass viele Winzer trotz ihrer Bemühungen, faire Arbeitsbedingungen zu garantieren, oft von den inhabergeführten Vermittlungsfirmen in eine Schublade gesteckt werden. Der starke Konkurrenzdruck führt dazu, dass die Winzer sich im Spagat zwischen Kosteneffektivität und der Einhaltung von Vorschriften wiederfinden.

Die Gewerkschaft PRO-GE fordert nun eine konsequente Einhaltung der Kollektivverträge und mehr Aufmerksamkeit gegenüber den Arbeitsbedingungen. Pirkner betont die Notwendigkeit einer klaren politischen Willensbekundung zur Verbesserung der Situation, auch wenn diese oft nicht in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Quelle/Referenz
bvz.at

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