Drei Jahre nach dem tragischen Vorfall bei den Dreharbeiten zum Western „Rust“ wird der Film nun beim renommierten „Camerimage“-Filmfestival in Polen seine lang erwartete Weltpremiere feiern. Die Veranstaltung findet im November statt, und es sind zahlreiche Fachleute der Filmindustrie eingeladen, darunter der US-Regisseur Joel Souza. Informationen zur Teilnahme des Hauptdarstellers und Produzenten Alec Baldwin sind bisher nicht bekannt.
Der Vorfall, der die Produktion stark belastete, ereignete sich im Oktober 2021 auf einer Filmranch in Santa Fe, New Mexico. Bei einer Probe schoss Baldwin mit einer Waffe, was zur tödlichen Verletzung der Kamerafrau Halyna Hutchins führte. Ein Projektil verletzte auch Regisseur Souza, der mit einer Schulterverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Untersuchungen zeigten, dass in der Waffe eine echte Kugel war, was zu weitreichenden Diskussionen über Sicherheitsmaßnahmen am Set führte. Hutchins hinterließ ihren Ehemann und einen Sohn, was den Verlust noch tragischer macht.
Rechtliche Konsequenzen und Dreharbeiten
Die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, zuständig für die Sicherheit am Set, wurde im Frühjahr wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Ungeklärt bleibt weiterhin, wie die scharfe Munition auf das Set gelangte. Sowohl Gutierrez-Reed als auch Baldwin wiesen die Schuld an dem Vorfall vehement von sich. Während Baldwin in einem separaten Verfahren wegen fahrlässiger Tötung angeklagt war, wurde dieser Prozess im Juli überraschend eingestellt. Die Verteidiger argumentierten, dass die Staatsanwaltschaft Beweismittel zurückgehalten hatte, was zu einem groben Fehlverhalten führte.
Trotz dieser Herausforderungen wurden die Dreharbeiten zu „Rust“ im Jahr 2023 unter der Leitung von Regisseur Souza in Montana fortgesetzt. Baldwin spielt den Charakter Harland Rust, der zusammen mit seinem Enkel, einem 13-Jährigen, vor Kopfgeldjägern fliehen muss. Der Ehemann von Hutchins, Matthew Hutchins, übernimmt eine Rolle als ausführender Produzent, während die Kamerafrau Bianca Cline Hutchins‘ Arbeit auf dessen Wunsch fortsetzt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Hutchins zu Beginn der Dreharbeiten den Wunsch äußerte, den Film beim Festival in Polen zu präsentieren. Dies wird nun als besondere Ehre angesehen, um ihre Arbeit zu würdigen. Bei der Premiere sollen auch wichtige Themen wie Sicherheitsvorkehrungen am Set und die Rolle von Kamerafrauen in der Filmindustrie diskutiert werden. Das Festival bietet somit nicht nur eine Plattform für den Film, sondern auch für eine eingehende Auseinandersetzung mit diesen essentiellen Aspekten der Branche.
Für mehr Informationen zu diesen Entwicklungen und der Premiere von „Rust“ in Polen, siehe den Bericht auf www.digitalfernsehen.de.
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