Rust

Ernte der Rarität: Olivenbäume blühen im Burgenland

In Rust und Mörbisch wurde eine sensationelle Ernte von 133 Kilogramm Oliven eingefahren, die zu köstlichem Olivenöl gepresst wurden – ein wahrer Klimawandel-Erfolg!

Im burgenländischen Raum, genauer gesagt in den Städten Rust und Mörbisch, haben passionierte Landwirte erfolgreich Olivenbäume kultiviert, die in dieser Region bisher eher ungewöhnlich sind. Seit 2018 stehen zwischen den Weingärten insgesamt etwa 1.070 Olivenbäume, die nun eine ertragreiche Ernte abgeworfen haben. In den letzten Wochen wurde aus 133 Kilogramm geernteten Oliven insgesamt knapp 20 Liter hochwertiges Olivenöl gepresst.

Die Geschichte dieser erfolgreichen Olivenkultur beginnt mit Reinhold und Angela Pieretti-Eder, die 2018 ihre ersten 300 Leccino-Olivenbäume am Güterweg zwischen Oslip und Rust pflanzten. In den folgenden Jahren erweiterten sie ihre Plantage um 220 weitere Bäume. Ihre Initiativen wurden durch fachkundige Ratschläge eines italienischen Olivenexperten unterstützt, der sie in der Zucht anleitete. Die Idee, Oliven in Burgenland anzubauen, ist eng mit den Auswirkungen des Klimawandels verbunden, der dortige Landwirtschaftsbedingungen verändert hat und die Anpflanzung mediterraner Arten ermöglicht hat.

Ernte und Verarbeitung in Italien

Wie es bei einer ertragreichen Ernte üblich ist, wurde jede Olive von Hand gepflückt, was eine gewisse Mühe erforderte. Die Ernte wurde schnell zur Olivenpresse nach San Lorenzo in Campo in Italien transportiert, da die Zeitspanne zwischen Ernte und Ölpressung entscheidend für die Qualität des Endprodukts ist. Reinhold Pieretti-Eder betont: "Die Zeit zwischen Ernte und Presse sollte so kurz wie möglich sein. Dann ist der Wirkstoff der Olive besonders hoch." Diese Sorgfalt hat sich gelohnt, denn am Ende des Prozesses standen 18 Liter hochwertiges Olivenöl in den Flaschen.

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Auch in Mörbisch wird Olivenöl produziert. Die dortigen Olivenproduzenten, Sabine Haider und Franz Günther, haben auf 2,4 Hektar Land 750 Olivenbäume angepflanzt. Sie haben inzwischen 17 verschiedene Sorten entwickelt, welche sowohl für Öle als auch zum Einlegen geeignet sind. "Wir wollten schon lange in die Landwirtschaft gehen und mehr Zeit in der Natur verbringen. Tierzucht kam für uns nicht infrage. Wir hatten etwas Einzigartiges im Sinn", erklärt Franz Günther und hebt die Einzigartigkeit ihrer Aufgabe hervor.

Eine vielversprechende Zukunft

Obwohl die momentane Ernte nicht ausreicht, um auf dem Markt konkurrenzfähig zu sein, sehen die Produzenten in der Bepflanzung von Olivenbäumen bereits einen bedeutenden Erfolg. Diese Maßnahme ist nicht nur eine Antwort auf den Klimawandel, sondern auch ein Beweis dafür, dass es möglich ist, Oliven in kühleren Regionen anzubauen. Die Landwirte haben das Ziel, ihre Marken bekannter zu machen und in den kommenden Jahren signifikante Mengen zu verkaufen. Bis 2026 soll zudem eine eigene kleine Ölpresse in Betrieb genommen werden.

Die Begeisterung über die gelungene Ernte ist groß, und die Produzenten geben an, dass sie dieses Jahr mehr Oliven geerntet haben, als sie ursprünglich erwartet hatten. Trotz der Herausforderungen, die zum Beispiel durch den Starkregen während der Blütezeit entstanden sind, blieben die Olivenbäume weitgehend verschont.

Die Oliven, die in dieser Region angebaut werden, werden nicht nur zur Ölproduktion genutzt. Aus den Blättern der Olivenbäume stellen die Produzenten außerdem einen traditionellen Olivenblättertee her, der als jahrtausendealtes Heilmittel gilt. Die Kombination von hochwertigem Olivenöl und gesundem Tee ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer diversifizierten Produktlinie für die heimischen Bauern.

Die Idee, Oliven im Burgenland anzubauen, ist nicht nur innovativ, sondern auch vielversprechend für die Zukunft der Landwirtschaft in dieser Region. Mit Kreativität und einer Portion Beharrlichkeit zeigen die Produzenten, dass auch unter veränderten klimatischen Bedingungen neue Wege in der Landwirtschaft beschritten werden können.


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Quelle
meinbezirk.at

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