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Ein Rekordjahr für Weißstörche: Erfolgreiche Brutzeit im Burgenland

Sensationeller Bruterfolg der Weißstörche in Österreich: Im Burgenland schlüpfen rekordverdächtige 2,67 Jungvögel pro Nest, während die Störche sich auf den Weg nach Afrika machen!

In diesem Jahr dürfen sich die Naturfreunde im Burgenland über einen außergewöhnlichen Bruterfolg der Weißstörche freuen. Laut der aktuellen Zwischenbilanz von BirdLife Österreich sind viele Störche bereits seit Mitte August auf ihrem Weg zu den Überwinterungsgebieten in Ost- und Südafrika. Wer Glück hat, kann in Regionen wie dem Innviertel, dem Alpenvorland oder dem oberen Murtal noch einige Störche beobachten, die sich vor ihrem langen Flug stärken.

Die beeindruckenden Zahlen stammen von BirdLife Österreich, unterstützt von Partnerorganisationen und ehrenamtlichen Helfern, die die Brutpaare der Störche gezählt haben. Besonders erfreulich ist die Feststellung von Ornithologin Eva Karner-Ranner: „Im Burgenland gibt es im Schnitt 2,67 ausgeflogene Junge. Also ich kann mich jetzt in den letzten Jahren nicht erinnern, dass wir das so schon mal hatten.“ Dies deutet auf einen signifikanten Anstieg der Brutbestände hin, da auch berichte über neu besetzte Horste und ältere Nester eine positive Entwicklung zeigen.

Verbesserte Lebensbedingungen für die Jungstörche

Die Brutsaison erstreckt sich über etwa fünf bis fünfeinhalb Monate, beginnend mit der Ankunft der Altvögel im März und endend mit der Selbstständigkeit der Jungstörche im August. Wichtig für den Aufzuchtprozess der jungen Störche sind optimale Lebensbedingungen: dazu gehören gute Nistplätze, ausreichend Futter und ein entsprechendes Wetter. In diesem Jahr kamen die starken Regenfälle zu Beginn der Saison dem Nahrungsangebot besonders zugute, wodurch die ersten Lebenswochen der Jungvögel, die besonders empfindlich sind, in der Regel günstig verliefen. Nur etwa zehn Prozent der Nester hatten keinen Bruterfolg, während der normale Wert in anderen Jahren bei etwa 20 bis 25 Prozent liegt.

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Die ersten zwei bis drei Monate nach der Eiablage sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Jungtiere genug Nahrung erhalten und stark genug werden. Nach rund drei Monaten sind die Jungvögel in der Lage, das Nest zu verlassen, kehren jedoch noch mehrere Wochen zurück, um gefüttert zu werden, bevor sie sich selbst um ihre Ernährung kümmern können.

Migration und Zugverhalten der Störche

Der Abflug der Störche nach Afrika beginnt typischerweise zwischen Mitte August und Anfang September. Die Mehrheit der österreichischen Störche zieht dabei in östliche Richtung, um in Ost- und Südafrika Gewinnung zu finden. Doch nicht alle Störche folgen diesem Weg; einige westlich ziehende Störche, etwa aus Vorarlberg, machen Halt in Südwesteuropa oder verbleiben sogar in Mitteleuropa. “Dadurch verzögert sich ihr Abzug teilweise oder bleibt ganz aus,” erklärt Karner-Ranner weiter. Wer an Orten wie dem Bodensee nachsieht, könnte sogar im Winter Störche in Mitteleuropa entdecken.

In der Abzugszeit kommt es oft zu Ansammlungen von Störchen, die sich in größeren Gruppen zusammensetzen, um sich auf den langen Flug vorzubereiten. Aktuelle Berichte belegen Ansammlungen im oberösterreichischen Innviertel sowie im niederösterreichischen Alpenvorland und im oberen Murtal in der Steiermark, wo heimische und durchziehende Störche auf großen Mähwiesen zusammenfinden, um sich eine ordentliche Grundlage für ihre Reise zu schaffen.

Ein positives Zeichen für den Naturschutz

Der erfreuliche Bruterfolg der Weißstörche in Österreich ist nicht nur ein Grund zur Freude für Naturbeobachter, sondern auch ein positives Zeichen für den Naturschutz. Die gute Entwicklung der Population zeigt, dass die geschaffenen Lebensräume und Schutzmaßnahmen für diese Tiere Wirkung zeigen. Die starken Niederschläge und die reiche Nahrungsversorgung in Feuchtgebieten scheinen das Überleben und die Fortpflanzung der Störche begünstigt zu haben. Dieses Jahr wird bei Ornithologen und Naturliebhabern als ein bemerkenswert positives Jahr für die Storchpopulationen in Österreich in Erinnerung bleiben.

Der Erfolg der österreichischen Weißstörche ist nicht nur auf die unmittelbaren Brutbedingungen zurückzuführen, sondern auch auf die langfristige Beobachtung und den Schutz ihrer Lebensräume. Initiativen zur Wiederansiedlung und zum Schutz von Feuchtgebieten sind entscheidend für die positive Entwicklung der Bestände dieser Vogelart. In Österreich gibt es eine Vielzahl von Naturschutzprojekten, die sich auf den Erhalt von Lebensräumen konzentrieren, in denen die Störche nisten und jagen können.

Wichtigkeit von Feuchtgebieten

Feuchtgebiete spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem der Weißstörche, da sie nicht nur Nistplätze, sondern auch reichhaltige Nahrungsquellen bieten. Diese Gebiete, die aus Überschwemmungsflächen, Wiesen und Flusslandschaften bestehen, sind ein wichtiges Habitat für viele Insekten und Kleintiere, die die Störche fangen. Dank der wiederkehrenden Investitionen in den Naturschutz können viele dieser Flächen erhalten bleiben oder renaturiert werden. Der Einsatz von umweltfreundlichen Bewirtschaftungsmethoden ist ebenfalls von Bedeutung, um die Nahrungsgrundlage für diese und viele andere Vogelarten sicherzustellen.

Die Aufmerksamkeit auf Feuchtgebiete und deren Schutz hat in den letzten Jahren zugenommen, was sich positiv auf die Brutstätten der Weißstörche ausgewirkt hat. Beispielhaft ist das Projekt „Lebendige Flüsse“, das in mehreren österreichischen Bundesländern umgesetzt wird und darauf abzielt, Flusslandschaften und deren Umfeld naturnah zu gestalten.

Aktuelle Schutzbemühungen und Initiativen

Es gibt zahlreiche Organisationen, unter anderem BirdLife Österreich, die sich aktiv für den Schutz und die Förderung des Weißstorchbestands einsetzen. Diese Organisationen engagieren sich nicht nur beim Monitoring der Storchpopulationen, sondern auch bei Aufklärungs- und Bildungsprojekten, um das Bewusstsein für den Schutz von Lebensräumen zu schärfen. Workshops und Informationsveranstaltungen ziehen oft die Aufmerksamkeit der lokalen Bevölkerung und Schulen auf sich.

Zusätzlich gibt es mehrere Förderprogramme, die gezielt Landwirte und Grundstückseigentümer ansprechen, um sie dazu zu ermutigen, in ihren Flächen storchfreundliche Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören beispielsweise die Bereitstellung von Nistmöglichkeiten oder die Schaffung von geeigneten Futterplätzen.

Faszination Weißstorch

Die Weißstörche sind nicht nur wichtige Mitglieder unseres Ökosystems, sondern auch faszinierende Tiere mit einer langen Geschichte der Interaktion mit den Menschen. Ihre Rückkehr in die Brutgebiete wird oft als Jubiläum gefeiert, und viele Gemeinden in Österreich haben spezielle Feste und Veranstaltungen organisiert, um den Weißstorch zu feiern. Diese besondere Beziehung trägt dazu bei, dass der Schutz dieser Arten immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Die positive Entwicklung der Storchpopulation in Österreich ist ein schönes Beispiel dafür, was durch gemeinsamen Einsatz in Naturschutzprojekten erreicht werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass die stetige Sensibilisierung für die Bedeutung des Naturschutzes weiterhin Früchte trägt und auch zukünftige Generationen die Möglichkeit haben, diese majestätischen Vögel in der Natur zu bewundern.

Quelle/Referenz
burgenland.orf.at

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