
Bei der bevorstehenden Landtagswahl in Burgenland am 19. Jänner wird die SPÖ unter dem Banner "Liste Doskozil" antreten. Dies wurde während einer Pressekonferenz bekannt gegeben, wobei der Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil, aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, nicht anwesend sein konnte. Die Wahlkampfgestaltung erfolgt ohne externe Agentur, was die SPÖ stolz macht, wie die Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein erläuterte. Stattdessen wurde ein Fokus auf vier zentrale Themen gelegt: Sicherheit, Pflege, Gesundheit und leistbare Energie. Auf den Plakaten wird in Anlehnung an die Region mit Slogans wie "Land der Gesundheit" geworben.
Auf den Werbematerialien wird die Partei nicht ausdrücklich erwähnt. Laut Kevin Friedl, einem weiteren Verantwortlichen, wird auf dem Stimmzettel allerdings die vollständige Bezeichnung "Liste Doskozil - SPÖ Burgenland" erscheinen. Diese Strategie beruht auf dem Erfolgsrezept, einen starken Spitzenkandidaten in den Vordergrund zu stellen, so Friedl. Die Wahlkampfkosten sind auf ein Maximum von 300.000 Euro begrenzt, und es ist geplant, der Bevölkerung nicht mit Plakaten im Übermaß gegenüberzutreten. Die ersten 70 Plakate sind bereits in der Region angebracht, eine zweite Welle wird nach dem offiziellen Kampagnenstart am 6. Jänner erwartet.
Änderungen bei der FPÖ
Parallel zur SPÖ hat auch die FPÖ ihre Kandidatenliste für die Wahl aktualisiert. Spitzenkandidat Norbert Hofer stellte die Liste vor, nachdem vorherige Änderungen nötig waren, da der aktuelle Landesparteichef Alexander Petschnig nun auf dem letzten Platz auf der Liste steht. Hofer, der bei der Pressekonferenz keine spezifischen Wahlziele nannte, lobte die bisherige Stimmung und Unterstützung bei seinen Veranstaltungen. Als häufigste Beschwerde bei diesen Auftritten hörte er von zu langen Wartezeiten für medizinische Behandlungen, was seiner Meinung nach auf Fachkräftemangel hinweist.
Die FPÖ, die bereits ihre Landesliste im Mai präsentiert hat, musste diese nun nach der Ernennung Hofers erneut überarbeiten. Petschnig, der mit optimistischen Daten rechnet, erwartet, dass die SPÖ die meisten Stimmen erhalten wird. Dennoch ist er auch zuversichtlich in Bezug auf die Rolle, die die FPÖ dabei spielen wird. Über mögliche Regierungskoalitionen wurde bisher nicht entschieden, wobei Hofer eine Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP als "unwahrscheinlich" ansieht.
Für die FPÖ kandidieren in mehreren Bezirken spezifische Spitzenkandidaten, darunter Mario Jaksch im Bezirk Neusiedl am See und Christian Ries in Eisenstadt. Es ist auch anzumerken, dass die Liste in Bezug auf die Geschlechterverteilung unausgewogen ist, mit nur einer Frau unter den ersten fünf Kandidaten.
Die politische Landschaft in Burgenland zeichnet sich somit durch spannende Entwicklungen und strategische Entscheidungen der beiden Parteien aus. Während die SPÖ sich auf Themen fokussiert, die unmittelbar relevant für die Wählerschaft sind, wird die FPÖ versuchen, mit neuen Gesichtern und einer angepassten Strategie ins Rennen zu gehen. Die bevorstehenden Wochen versprechen eine interessante Wahlkampfdynamik, beginnend mit dem offiziellen Auftakt im Januar.
Für detaillierte Informationen über die Hintergründe und die aktuellen Entwicklungen in diesem sich dynamisch entwickelnden Wahlkampf, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf kurier.at.
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