Oberwart

Demografischer Wandel: Warum Wirtshaussterben unsere Kultur gefährdet

"Das Wirtshaussterben macht dem Stadtwirt in Oberwart schwer zu schaffen – Kulturtreffs, die einst blühten, schrumpfen wegen Abwanderung und Wandel im Gästeverhalten!"

In den letzten Jahren hat das Wirtshaussterben in ländlichen Regionen alarmierende Ausmaße angenommen. Dies ist eng verknüpft mit dem demografischen Wandel, der dafür sorgt, dass viele kleine Orte nach und nach an Bevölkerung verlieren. Die Wirtshäuser, einst zentrale Treffpunkte der Gemeinschaft, sind zunehmend auf die Unterstützung der lokalen Bevölkerung angewiesen. Besonders junge Menschen ziehen in die Städte, was sich negativ auf die Besucherzahlen in diesen traditionellen Gastronomiebetrieben auswirkt.

„Es sind viele kleine Mosaiksteinchen, die da mitspielen“, betont Franz Perner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Burgenland. Er verweist darauf, dass sich das Gästeverhalten verändert hat, insbesondere nach der Corona-Pandemie, die viele Menschen vom Stammgast zum Gelegenheitsbesucher gemacht hat. Die Schließungen der Wirtshäuser haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und kulturelle Folgen. Denn Wirtshäuser sind nicht nur Essensorte; sie fungieren als Begegnungsstätten, wo Traditionen gepflegt und Feste gefeiert werden.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Das offizielle Bild einer schwindenden Gastronomie wird von der Realität der Betreiber untermauert. Raimund Schmidinger, der Betreiber des Stadtwirts in Oberwart, trotzt diesem Trend seit 15 Jahren. „Eine gewisse Hartnäckigkeit gehört dazu, und man muss den Beruf als Berufung leben“, erklärt Schmidinger. Auch er spürt den sichernden Wandel im Gastronomieverhalten. Viele Gäste nehmen sich nicht mehr die Zeit, um in Ruhe zu essen und mehrere Stunden zu verweilen. „Die Zeit für Genuss ist nicht mehr da“, sagt er.

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Zu den Herausforderungen zählen auch steigende Auflagen und ein sich veränderndes Kaufverhalten. „Eine Wartezeit von zehn Minuten für ein Backhendl ist für viele schon zu lange“, so Schmidinger weiter. Trotz dieser Widrigkeiten feiert er stolz das 15-jährige Bestehen seines Traditionslokals. Seine Entschlossenheit und das Engagement, das er für die Gemeinschaft zeigt, helfen ihm dabei, die Herausforderungen zu meistern und den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die Problematik des Wirtshaussterbens hat daher nicht nur wirtschaftliche Ursachen, sondern auch tiefere, kulturelle Wurzeln. Wirtshäuser waren über viele Jahre hinweg ein essenzieller Bestandteil der sozialen Gewebe in ländlichen Gebieten. Der Verlust derartiger Orte bedeutet nicht nur einen Verlust an gastronomischer Vielfalt, sondern auch an sozialer Interaktion und Gemeinschaftsbewusstsein.

Schmidinger steht als ein Beispiel für Resilienz in schwierigen Zeiten. „Es ist nicht leicht, ganz im Gegenteil. Ich habe nie zuvor so viele Hürden gesehen“, reflektiert er. Die Zunahme der Herausforderungen unterstreicht die Notwendigkeit, kreativer zu denken und neue Wege zu finden, um die Kulturen des Wirtshauses am Leben zu erhalten. Weitere Informationen über die aktuelle Situation der ländlichen Gastronomie und die Herausforderungen der Betreiber bietet ein Bericht auf www.bvz.at.


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Quelle
bvz.at

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