Beim Wandern durch das Tannermoor erlebt man eine einzigartige Verbindung zur Natur. Die sanften Wege, gesäumt von leuchtenden Flechten und zauberhaften Moosen, laden ein, innezuhalten und die Vielfalt der Flora zu bestaunen. Infoschilder entlang der Route bieten spannende Einblicke und verraten viel Wissenswertes über dieses besondere Schutzgebiet.
Seit 2019 läuft die Renaturierung des Tannermoor, ein Unterfangen, das sich als äußerst wichtig für die Erhaltung dieser Moorlandschaft erweist. Bewässerungsgräben werden gestaut, um das Wasser im Moor zu halten und ein Austrocknen zu verhindern. Solche Maßnahmen sind nicht nur nötig, sie zeigen auch den bemerkenswerten Einsatz von Naturschützern, die sich für die Erhaltung solcher Ökosysteme starkmachen.
Schätze und Herausforderungen
Das Tannermoor ist auch einer der drei Orte, die von Oberösterreich als „9 Schätze, 9 Plätze“ nominiert wurden. Doch diese Auszeichnung bringt nicht nur Ruhm, sondern auch Herausforderungen mit sich. Es bleibt fraglich, ob die Vielzahl an Besuchern der Natur guttut. Erfahrungen aus anderen Gebieten, wie der Willersdorferschlucht, zeigen, dass das Übermaß an Touristen oft auch Unrat hinterlässt. Persönlich habe ich während meiner Wanderung diverse Zigarettenstummel und Müll eingesammelt, denn auch an Rastplätzen, wo Mülleimer vorhanden sind, wird häufig achtlos entsorgt. Diese Beobachtung lässt einen nicht kalt und regt zum Nachdenken über die Verantwortung jedes Einzelnen an.
Gleichzeitig überwogen die positiven Eindrücke während meiner Wanderung. Das Licht, das durch die Bäume fiel, tauchte alles in wunderschöne Farben und veränderte die Landschaft ständig. Mal dominieren Latschen, mal andere Baumarten. Eine bewegende Entdeckung war das Infotafel über die Rodungen im Rahmen der Moorrenaturierung. Die Worte „Damit sich das Moor wieder erholen kann, wurde der aufgeforstete Baumbestand entfernt“ hinterließen eindrücklich Eindruck. Sie symbolisieren Hoffnung und das Streben nach Heilung – nicht nur für das Moor, sondern auch für Mensch und Natur.
Besonders die eigenwillige Stimmung im Moor – weich und sanft – zieht sofort in den Bann. Man spürt den nachgiebigen Boden und hört das leise Plätschern des Wassers unter den Füßen. Bei meinem nächsten Besuch plane ich, barfuß zu gehen, um das Gefühl der Natur noch intensiver zu erleben.
Ein eindrucksvolles Erlebnis
Obwohl ich anfangs plante, die gesamte Rundtour von 4,5 km zu bewältigen, fand ich mich durch einen ungenauen Wegweiser schnell am Ausgangspunkt wieder. Doch das war kein Grund zur Eile. Das Moor nährt die Seele, und ich entschied mich, den Rückweg auf demselben Weg zu gehen und so die Eindrücke noch einmal in Ruhe auf mich wirken zu lassen. Letztendlich verlängerte sich meine Wanderung auf fast 7,5 km und dauerte fast vier Stunden. Diese Wanderung war zweifelsohne das Highlight meines Jahres.
Die Natur ist ein bemerkenswertes Kunstwerk, und ich hoffe, dass meine Fotos ein wenig von der Schönheit des Tannermoors einfangen können. Es ist bereichernd, solche Orte zu erleben und die Geschichten der Natur mit anderen zu teilen. Für weitere Informationen über das Tannermoor und die laufenden Renaturierungsprojekte können Interessierte die Berichterstattung auf www.meinbezirk.at verfolgen.
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