Oberwart

Alarmierende Armut im Burgenland: Familien und Alleinerziehende besonders betroffen

Alarmstimmung im Burgenland: Fast 70% der 855 Hilfesuchenden beim Caritas-Sozialberatungsstellen sind verzweifelte Eltern, die ihre Mieten nicht mehr zahlen können!

In einer alarmierenden Mitteilung hat die Caritas Burgenland anlässlich des Welttags der Armen am 17. November auf die versteckte Armut in der Region hingewiesen. Laut der Direktorin Melanie Balaskovics sind viele der Hilfesuchenden Familien mit Kindern oder Alleinerziehende, was die Dringlichkeit dieser Problematik unterstreicht. Der Genuss von Hilfe zur Selbsthilfe und der Kampf gegen die Armut stehen im Vordergrund der Initiativen der Caritas.

Im Zeitraum zwischen dem 1. Januar und dem 6. November 2024 suchten insgesamt 855 Menschen Unterstützung bei den Sozialberatungsstellen der Caritas in Eisenstadt, Neusiedl, Oberwart und Güssing. Besonders auffällig ist, dass 512 dieser Hilfesuchenden Eltern von minderjährigen Kindern sind. In diesem Zeitraum wurden hervorragende 3.254 Beratungskontakte verzeichnet.

Wohnungslosigkeit und finanzielle Sorgen

Ein bedeutender Teil der Hilfesuchenden hat Schwierigkeiten, ihre Miete zu bezahlen. Laut Balaskovics sind nahezu 70 Prozent der Klienten aus verschiedenen Gründen in diese Situation geraten, wobei insbesondere hohe Mietpreise, Energie- und Lebenshaltungskosten eine große Rolle spielen. Erschreckenderweise sind zwei Drittel der Erstklienten Frauen, was auf die besonderen Herausforderungen hinweist, mit denen Alleinerziehende konfrontiert sind.

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Die Caritas intervenierte, indem sie 591 Klienten finanzielle Unterstützung für Miete und Wohnkosten bereitstellte. Gleichzeitig hat die Organisation insgesamt 44.211 Euro in Form von Gutscheinen für Lebensmittel und Kleidung zur Verfügung gestellt. Diese Gutscheine kamen über die carla-Shops, die Secondhand-Läden der Caritas, den Bedürftigen zugute.

Die sozialen Beratungsdienste erweiterten ihr Angebot, indem sie auch Unterstützung für Frauen anboten, die von Gewalt betroffen sind. Bis zum 31. Oktober suchten 154 Personen Hilfe im Bereich der Familienberatung, wobei die Zahl der weiblichen Klienten von 53 auf 69 anstieg.

Das aktualisierte Programm "Housing-First" half 52 Menschen, die von drohender Obdachlosigkeit bedroht waren, eine dauerhafte Wohnlösung zu finden. In den Einrichtungen der Caritas wie dem ZufluchtsRaum fanden außerdem 68 obdachlose Menschen eine sichere Unterkunft.

Ein Aufruf zur Solidarität

Der Diözesanbischof Ägidius Z. Zsifkovics betont die wichtige Rolle der Nächstenliebe und Solidarität in der Gesellschaft. „Die Not ist nie weit weg; sie ist oft näher, als wir denken“, äußert er, während er auf die Notwendigkeit einer aktiven Auseinandersetzung mit der Armut hinweist. Diese Not ist in vielen Fällen verborgen und betrifft häufig Menschen in der eigenen Nachbarschaft.

Zusätzlich fordert Balaskovics eine deutliche Förderung der Gleichstellung der Geschlechter. Frauen, vor allem Alleinerziehende, müssen Unterstützung erhalten, da sie in der Regel überproportional von Armut betroffen sind. Hier kann laut Balaskovics schon die Fortführung der Mietpreisdeckelung über Februar 2025 hinaus eine Erleichterung bringen.

Die Caritas Burgenland ist bestrebt, den Menschen in Not beizustehen und hat dafür ein breites Hilfsangebot aufgebaut. Der Schritt zur Suche nach Hilfe ist für viele von Scham geprägt, besonders in kleineren Gemeinschaften. Balaskovics appelliert an alle: „Scheuen Sie nicht, Hilfe anzunehmen. Wir sind für Sie da.“

Wer die Caritas Burgenland unterstützen möchte, kann dies durch Spenden tun. Mit 30 Euro kann man beispielsweise einem Haushalt helfen, warmzubleiben, während 100 Euro den Lebensunterhalt einer Alleinerziehenden unterstützen können. Spenden können direkt auf das Konto der Caritas getätigt werden, um für die Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, einen Unterschied zu machen.

Um mehr über diese traurige Realität und die Initiativen der Caritas zu erfahren, besuchen Sie www.meinbezirk.at.


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Quelle
meinbezirk.at

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