Oberpullendorf

Tragische Pflegegeschichte: Familie fordert Aufklärung nach Muttertod

Die tragische Geschichte einer an Leukämie erkrankten, dementen Mutter, die im Pflegeheim Neudörfl nach mysteriösen Vorfällen starb, bringt ihre Familie dazu, die Patientenanwaltschaft einzuschalten!

Die traurigen Umstände rund um das Ableben einer demente Mutter im Krankenhaus Wiener Neustadt, die an Leukämie litt, haben die Familie schwer betroffen gemacht. Die 91-Jährige verstarb am 21. August, nachdem sie mehrere Monate im Pflegeheim Neudörfl verbracht hatte. Der Umzug von einem anderen Pflegeheim, dem Rosengarten in Bad Sauerbrunn, wo die Betreuung der Mutter als vorbildlich galt, stellte sich schnell als eine problematische Entscheidung heraus.

Die Tochter, die ihre Mutter zuvor sieben Jahre lang zu Hause gepflegt hatte, schildert, dass die Umstände im Neudörfl der Familie ein ungutes Gefühl gaben. „Wir hatten den Eindruck, dem Personal lästig zu sein. Besuche und Nachfragen schienen unerwünscht“, erzählt sie. Im Vergleich zur vorherigen Einrichtung, wo ihre Mutter auch Corona überstanden hatte und noch mobil war, war der Zustand im neuen Heim alarmierend. Der Auffassung der Familie nach, wurde die Mutter im neuen Pflegeheim nicht adäquat betreut.

Unzureichende Betreuung und ernste Bedenken

Die Probleme begannen bereits mit der Weigerung des Heims, eine Vertrauensärztin zu der Patientin zu schicken. „Erst nach dem Tod hieß es, wir hätten ja einen Arzt hinzuziehen können“, sagt die Tochter frustriert. Zudem stellte sie fest, dass ihre Mutter oft mit nasser Kleidung sowie einem Pyjama bereits am Nachmittag in ihrem Zimmer saß, was sie und die Angehörigen stutzig machte. Pflegekräfte wiesen die Beobachtungen damit zurück, dass die Mutter viel trinke, doch die Angehörigen hatten auch das Gefühl, dass die Betreuung Mängel aufwies.

Kurze Werbeeinblendung

Der körperliche Zustand der Mutter verschlechterte sich zusehends. Erinnerungen der Angehörigen lassen darauf schließen, dass die 91-Jährige lethargisch wurde und kaum noch selbstständig gehen konnte. Ein Schwiegersohn berichtet von einem besonders besorgniserregenden Moment, als sie im Sessel saß und einfach „wie eingeraucht“ wirkte. Diese Entwicklungen mündeten schließlich in einen dramatischen Krankenhausaufenthalt wegen Fieber und Atemnot am 18. August.

Ermittlungen und Reaktionen

Die endgültigen Antworten auf ihre vielen Fragen fanden die Angehörigen erst nach dem Tod. Bei dem Berg an Medikamenten, die ihnen nach dem Ableben ausgehändigt wurden, entdeckten sie, dass einige Medikamente, wie entwässernde Tabletten, nicht auf der bekannten Liste verzeichnet waren. Dies führte zu großer Verwirrung, da die Tochter, die zudem Erwachsenenvertreterin der Verstorbenen war, nicht einmal wusste, dass ihre Mutter solche Medikamente einnehmen sollte.

Auf Anfrage des KURIER zu diesen Vorfällen äußerte sich der Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) über den Landesanwalt Johannes Zink. Diese erklärte, dass die Pflegeheim Betriebs GmbH „sämtliche rechtlichen und medizinischen Vorgaben stets eingehalten“ habe. Zudem wurde die Behauptung aufgestellt, dass die Medikamentenänderungen ausschließlich aufgrund ärztlicher Anordnung stattfänden, ohne dass es einer detaillierten Aufstellung bedürfe.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Der Betreiber wies auch darauf hin, dass der Personalschlüssel „fast übererfüllt“ sei und eine dauerhafte Beschickung der Einrichtung gewährleistet wäre. Darüber hinaus sei für die Bewohner in der Hitzewelle die Möglichkeit geschaffen worden, zeitiger im Bett zu ruhen, was in einer entsprechenden Mitteilung kommuniziert wurde.

Die emotionalen Auswirkungen sind für die Tochter spürbar stark. „Die Mutti bringt uns nichts mehr zurück“, sagt sie. Ihr Anliegen ist nicht nur, Gerechtigkeit für ihre Mutter zu fordern, sondern auch, anderen Bewohnern und Angehörigen zu helfen, die sich eventuell nicht trauen, ihre Bedenken zu äußern.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"