In Niederösterreich haben heute früh die ersten Wahllokale ihre Türen geöffnet, und zwar bereits um 6:00 Uhr. Ab 8:00 Uhr konnten die Wähler in den meisten der insgesamt 9.889 Wahllokale zur Urne schreiten. Der Wahlschluss ist in ganz Österreich für die spätesten um 17:00 Uhr angesetzt, wobei in Wien und Großgmain (Salzburg) eine Verlängerung bis zu dieser Uhrzeit möglich ist. In Vorarlberg hingegen wurde um spätestens 13:00 Uhr geschlossen, wie berichtet wird.
Die Spitzenkandidaten der Parteien zeigen sich heute aktiv: Während alle ihre Stimmen bereits abgaben, bleibt FPÖ-Chef Herbert Kickl, der am Nachmittag in Purkersdorf wählen will, der Ausnahmefall. Bundeskanzler Karl Nehammer von der ÖVP gab seine Stimme am Vormittag in einem Pensionistenheim in Hietzing ab. Er betonte, dass jede Stimme zählt und es wichtig sei, den radikalen Kräften entgegenzuwirken. Seine Frau, Katharina Nehammer, begleitete ihn zum Wahllokal.
Wahlen als Ausdruck politischer Hoffnung
Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen zeigte sich ebenfalls optimistisch, als er kurz vor Mittag in Graz-Andritz wählte. Er äußerte, dass er an eine Aufholjagd glaubt, insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz und die soziale Absicherung. Nach seiner Stimmabgabe plante er, mit seiner Frau einen Spaziergang zu machen.
Andreas Babler, der SPÖ-Vorsitzende und Bürgermeister von Traiskirchen, gab in seiner Heimatgemeinde seine Stimme ab und bezeichnete sein Gefühl als „voll gut“. Für ihn bedeutet die Abstimmung eine Stimme für wichtige Themen wie Kinder, Frauen und Arbeitnehmer. Sein Ziel sei es, bei dieser Wahl einen stärkeren Platz zu erreichen. Auch Beate Meinl-Reisinger, die Chefin der NEOS, äußerte ihre Zuversicht. Sie wählte in Wien und plant, zum Ausgleich aktiv zu werden, indem sie laufen geht und Möglichkeiten mit ihrer Familie nutzt.
Kurz nach der Stimmabgabe zeigte sich Tobias Schweiger, der KPÖ-Spitzenkandidat, zuversichtlich, dass seine Partei erfolgreich in den Nationalrat einziehen wird. Mit einem frischen Wind bezieht er sich auf die Stimmung im Viertel und hofft auf das beste Ergebnis. Dominik Wlazny von der Bierpartei äußerte sich ebenso optimistisch – er ist überzeugt, dass seine Partei ebenfalls die nötigen Stimmen erhält, um ins Parlament zu kommen.
Aktivitäten rund um die Wahl
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen wählte ebenfalls und bedankte sich nach der Stimmabgabe bei den Wahlhelfern für ihren unermüdlichen Einsatz. Neun Parteien sind heute bei der Wahl vertreten, darunter neben den etablierteren auch kleinere Parteien wie die Bierpartei und die Liste Madeleine Petrovic (LMP). Die Stimmung ist insgesamt angespannt, da Umfragen einen möglichen politischen Umbruch voraussagen.
Bei dieser Wahl werden die Ergebnisse aufgrund einer neuen Wahlrechtsreform später als gewohnt veröffentlicht. Besonders aufgrund der hohen Anzahl an Briefwahlstimmen wird eine längere Auszählzeit erwartet. Insgesamt wurden mehr als 1.436.240 Wahlkarten ausgegeben, was die Auszählung erheblich verteuern wird.
Für die laufende Berichterstattung sorgt unter anderem der ORF. Ab 14:40 Uhr beginnt eine Sondersendung zur Wahl, gefolgt von weiteren Programmpunkten inklusive einer ZIB Spezial um 20:15 Uhr. Auch das Radio bietet zahlreiche Übertragungen, um die Wähler über die neuesten Entwicklungen zu informieren.