Die Kupplung aus steigenden Zinsen, Inflation und strengen Kreditvergaberichtlinien hat den österreichischen Immobilienmarkt stark beeinflusst. Am vergangenen Mittwoch wurde der Remax-ImmoSpiegel vorgestellt, der signifikante Veränderungen im Bereich der Einfamilienhäuser dokumentiert. Die Verkaufszahlen sind deutlich gefallen, ebenso wie die Preise, was viele angehende Hauskäufer aufhorchen lässt.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Österreich nur 3.840 Einfamilienhäuser verkauft. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zu den 4.633 Einheiten im Jahr 2023 und 4.763 Einheiten in 2022. Die Kaufpreise sind im Schnitt auf 329.829 Euro gefallen, was bemerkenswert ist, wenn man die Werte von 350.473 Euro im Jahr 2023 und 347.313 Euro im Jahr 2022 betrachtet. Dieser Trend zeigt, dass die Nachfrage nach Einfamilienhäusern weiterhin besteht, obwohl viele Käufer vor finanziellen Hürden stehen.
Grund für den Preisrückgang
„Wie prognostiziert, kam es zu einem weiteren Rückgang der Einfamilienhauspreise“, sagte Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Remax Austria. Er betonte, dass die Zinsen der letzten Monate gesenkt wurden und die Inflation rückläufig sei, was zur Stabilisierung der Nachfrage beiträgt. Dennoch bleibt der Zugang zum Eigentum für viele Menschen eine große Herausforderung. Die Kreditvergaberichtlinien müssten angepasst werden, um jüngeren Käufern den Erwerb eines Eigenheims zu erleichtern, da die aktuellen Vorschriften oft hohe Hürden aufbauen.
Ein weiterer Aspekt ist der Gesamtverkaufswert der Einfamilienhäuser. Im Jahr 2024 liegt dieser bei 1.530 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 104 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies zeigt die Schwere des Marktrückgangs in einem ohnehin unsicheren wirtschaftlichen Umfeld.
Regionale Unterschiede in den Verkaufszahlen
Die Analysen zeigen erhebliche regionale Unterschiede im Umsatz. So führt Niederösterreich mit 355 Millionen Euro und einem leichten Plus von 0,8 Prozent, gefolgt von der Steiermark mit 245 Millionen Euro und einem Minus von 0,5 Prozent. Auch Oberösterreich und Tirol verzeichnen Rückgänge, allerdings zeigt Salzburg mit einem sprunghaften Plus von 23,7 Prozent ein positives Ergebnis. Diese Schwankungen können potentielle Käufer und Investoren beeinflussen, die gezielt nach profitablen Immobilien suchen.
Besonders hervorzuheben sind die stark unterschiedlichen Preiskategorien der Einfamilienhäuser. Im begehrten Kitzbühel liegt der Durchschnittspreis bei über 2,29 Millionen Euro, während in Waidhofen/Thaya abgelegene Einfamilienhäuser für nur 93.160 Euro zu haben sind. Für Schnäppchenjäger sind vor allem die ländlichen Gebiete in Oberpullendorf, Mistelbach und Oberwart von Interesse, wo die Preise weit unter dem österreichischen Durchschnitt liegen.
Insgesamt zeigt der Remax-ImmoSpiegel, dass der Traum vom eigenen Einfamilienhaus für viele wieder greifbarer wird, auch wenn zahlreiche Herausforderungen bestehen, die über die Preisanpassungen hinausgehen. Der Markt bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Trends in den kommenden Monaten entwickeln werden. Mehr Details zu diesem Thema sind im Artikel von www.leadersnet.at nachzulesen.
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