In der kleinen Gemeinde Neudorf im Bezirk Neusiedl am See wurde am vergangenen Samstag ein bedeutender Schritt in Richtung mehrsprachiger Integration gefeiert. Dort wurde das erste zweisprachige Bahnhofsschild des Burgenlandes enthüllt. Diese Initiative soll dazu beitragen, die kulturellen Aspekte der Region zu fördern und die Identität der dort lebenden Volksgruppen besser zu repräsentieren.
Die Idee für die zweisprachigen Schilder stammt von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die im August ankündigten, Bahnhöfe in Gemeinden, die laut Volksgruppengesetz zweisprachig sind, mit entsprechenden Schildern auszustatten. Insgesamt sollen bis Ende 2024 in Kärnten und im Burgenland sieben Schilder ersetzt und eines neu aufgestellt werden.
Feierliche Einweihung
Die Einweihung des neuen Bahnhofsschildes Neudorf – Novo Selo fand im Rahmen von Feierlichkeiten zum 950. Jubiläum der Gemeinde statt. Ministerin Leonore Gewessler, die für Infrastruktur zuständig ist und der Grünen Partei angehört, war anwesend und hob die Bedeutung dieser Maßnahme hervor. „Es ist wichtig, dass die kulturellen Identitäten in unserer Gesellschaft gewürdigt werden“, sagte sie bei der Feier.
Besonders hervorzuheben ist, dass das Schild nicht nur dazu dient, die Orientierung für Reisende zu verbessern, sondern auch als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung gegenüber der dort lebenden Bevölkerung. Dieser Schritt wird von vielen als ein positiver Fortschritt in der Diversifizierung der regionalen Identität angesehen.
Neudorf ist nicht der einzige Bahnhof, der von dieser Entwicklung profitieren wird. Zusätzlich zu Neudorf erhalten weitere Bahnhöfe im Burgenland ebenfalls die zweisprachigen Schilder. Dazu gehören Wulkaprodersdorf, das künftig in Wulkaprodersdorf Rathausgasse – Vulkaprodrštof Rathausgasse umbenannt wird, sowie Pama – Bijelo Selo, Parndorf – Pandrof und Parndorf Ort – Pandrof mjesto. Auch diese Bahnhöfe werden von den ÖBB betrieben, was die Integration der unterschiedlichen Sprachgruppen in der Region weiter unterstützen soll.
Die Umsetzung dieser Maßnahme wurde vom Land Burgenland und den ÖBB begrüßt und gilt als wichtiger Bestandteil der kulturellen Vielfalt in Österreich. In den kommenden Jahren wird erwartet, dass immer mehr Bahnhöfe und öffentliche Plätze in der Region ebenfalls in zweisprachiger Form ausgezeichnet werden, um den Bedürfnissen der dort lebenden Menschen gerecht zu werden.
Diese Initiative könnte auch als Vorbild für andere Regionen dienen, die sich mit ähnlichen sprachlichen und kulturellen Herausforderungen konfrontiert sehen. Das Erknnen und Feiern von Vielfalt stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern fördert auch die Akzeptanz und das Verständnis unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen.
Für weiterführende Informationen zu diesem Thema wird auf die umfassende Berichterstattung auf burgenland.orf.at hingewiesen.