Neusiedl am See

Wildunfälle in Österreich: Alarmierende Zahlen und wichtige Tipps

In Österreich kracht's regelmäßig – jährlich etwa 73.000 Wildunfälle, vor allem mit Rehen, und das führt zu steigenden Verletztenzahlen, vor allem im Bezirk Amstetten!

In Österreich gibt es ein besorgniserregendes Phänomen: Jährlich ereignen sich ganze 73.000 Wildunfälle, was fast acht Zusammenstößen pro Stunde entspricht. Diese Statistiken, die den Zeitraum von 2019/20 bis 2023/24 abdecken, zeigen, dass es vor allem Rehe (55%) und Hasen (26%) sind, die häufig in Kollisionen mit Fahrzeugen verwickelt sind. Diese alarmierenden Zahlen veranlassten Experten, genauer hinzuschauen.

Steigende Opferzahlen unter Wildtieren

Christian Schimanofsky, Direktor des KFV, berichtete von einem wachsenden Problem, das sich über die letzten Jahre entwickelt hat. Während die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Rehe um 7 Prozent und die der Rotwildtiere um 3 Prozent gestiegen ist, gibt es deutliche Rückgänge bei Hasen (-55%) und Fasanen (-63%). Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die stärkeren Tiere wie Rehe ein höheres Risiko für Autofahrer darstellen, besonders wenn es zu einem Aufprall kommt.

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Wo die Unfälle häufig passieren

Die gefürchteten Zusammenstöße sind nicht gleichmäßig über das Land verteilt. Im Bezirk Neusiedl am See, wo mehr Hasen als Rehe überfahren werden, hat man im Durchschnitt 3.030 Wildunfälle pro Jahr. Die kritischsten Regionen für Personenschäden sind jedoch im Bezirk Amstetten zu finden, wo 4 Prozent aller Wildunfälle zu Verletzungen oder Todesfällen führten. In den vergangenen fünf Jahren wurden in Österreich 1.586 Personen bei solchen Unfällen verletzt und sechs verloren ihr Leben, was einem traurigen Schnitt von 317 Verletzten pro Jahr entspricht.

Richtige Reaktion auf Wildtiere

Im Herbst sind Autofahrer besonders gefragt, aufmerksamer zu sein. Laut Schimanofsky geschehen 47 Prozent der Wildunfälle mit Personenschäden in der Dunkelheit. Bei einem unerwarteten Wildtier auftauchend, rät der KFV, die Scheibenlichter abblenden, hupen, stark bremsen und das Lenkrad festzuhalten. Ein Ausweichmanöver kann oft gefährlicher sein als ein unvermeidlicher Zusammenstoß. Insbesondere Unachtsamkeit und Ablenkung sind häufige Ursachen für diese Unfälle, gefolgt von der Nichteinhaltung der Geschwindigkeit in 39 Prozent der Fälle.

Niederösterreich als Brennpunkt

Niederösterreich hat in den letzten fünf Jahren erschreckende 39 Prozent aller auf der Straße getöteten Wildtiere zu verzeichnen. Zudem ereigneten sich 35 Prozent aller Wildunfälle mit Personenschäden in diesem Bundesland, das gut 19.180 Quadratkilometer groß ist und somit etwa 23 Prozent der gesamten Fläche Österreichs ausmacht. Landesjägermeister Josef Pröll erklärt, dass die Häufigkeit von Wildunfällen stark von der Dichte des Verkehrsnetzes in Kombination mit der Notwendigkeit des Wildes abhängt, Straßen zu überqueren. Das dichte Verkehrsaufkommen in den Morgen- und Abendstunden birgt zusätzliche Risiken für das Wild.

Maßnahmen zur Verringerung der Unfälle

Um dem wachsenden Problem entgegenzuwirken, arbeitet Niederösterreichs Landesregierung zusammen mit dem NÖ Jagdverband und den Land- & Forstbetrieben an der Installation von Wildwarngeräten entlang der Straßen. Diese Aktionsmaßnahmen sollen sicherstellen, dass Wild beim Annähern von Fahrzeugen die Straßen nicht überquert. Damit die Verkehrsteilnehmenden diese Gefahren erkennen, sollten sie unbedingt auf Verkehrsschilder, Wildwechselzeichen und bewachsene Straßenränder achten. An den gefährlichsten Stellen könnten die sogenannten blauen Wildwarnreflektoren eine wichtige Rolle spielen.

Einfluss des Klimawandels und Freizeitnutzung

Zusätzlich schlägt Pröll Alarm über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wild. So erreichen Rehe aufgrund von Nahrungsmangel oder anderen klimatischen Veränderungen mittlerweile häufig Straßen auf der Suche nach Wasser und Futter. Auch die Freizeitnutzung hat Einfluss, da Menschen das Wild oftmals aufscheuchen, was zu häufigeren Überquerungen von Straßen führt. Dieser Druck von außen ist ein nicht zu unterschätzender Fakt im Zusammenhang mit den vielen Unfällen.

Die erwähnten Zahlen und Trends verdeutlichen die Notwendigkeit für mehr Aufmerksamkeit und Sicherheitsmaßnahmen in der Region. Ein umfassendes Verständnis der Unfallursachen und -folgen könnte möglicherweise dazu beitragen, die schwerwiegenden Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Wild zu minimieren. Mehr Informationen über die aktuelle Situation sind hier nachzulesen.

Quelle/Referenz
kurier.at

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