Der Zicksee in Sankt Andrä am Zicksee steht erneut im Fokus, da die Wasserstände des einst beliebten Badesees durch die anhaltenden sommerlichen Temperaturen gefährdet sind. Bereits seit Anfang August 2023 wird Grundwasser in den See gepumpt, um die durch Trockenheit und Hitze gefährdete Fläche zu stabilisieren und ein weiteres Austrocknen zu verhindern.
Wasserstände im Sinkflug
Der idyllisch gelegene Zicksee, der im Bezirk Neusiedl am See liegt, zeigt deutlich die Auswirkungen des vergangenen Rekord-Sommers. Die zuvor so einladende Wasseroberfläche hat stark an Tiefe und Fläche verloren, wodurch große, wasserlose Bereiche des Seebodens sichtbar sind. Diese Gegenden sind bereits von Pflanzen überwuchert, was auf die kritische Lage hinweist. Doch trotz der sichtbaren Trockenheit ist der Zicksee noch nicht vollständig ohne Wasser – es verbleiben einige Zentimeter, die ein gewisses Minimum darstellen.
Unterstützung für den Zicksee
Um die verbliebenen Wasserflächen zu erhalten und das Ökosystem rund um den Zicksee zu schützen, benötigt die Region nun Unterstützung von außen. Bürgermeister Michael Schmidt von der SPÖ hatte bereits im Januar darum gebeten, den See mit Grundwasser zu dotieren. Diese Genehmigung wurde nun erteilt, und seit Anfang August fließen 100 Liter Wasser pro Sekunde in den See. Ziel ist es, eine durchgängige Wasserfläche zu schaffen, die nicht nur Vögeln und unterschiedlichen Tierarten einen Lebensraum bietet, sondern auch einen Anreiz für den Tourismus darstellt.
Die Auswirkungen des Klimawandels
Die Situation am Zicksee spiegelt ein breiteres Problem wider: den Einfluss des Klimawandels auf lokale Ökosysteme. Die immer extremere Wetterbedingungen, insbesondere die Hitze, stellen die heimische Fauna und Flora vor Herausforderungen. Besonders gefährdete Tierarten wie verschiedene Vogelarten und Amphibien benötigen dringend Wasserflächen, um überleben zu können.
Die Rolle des Tourismus
Der Wassermangel hat sich negativ auf das Badevergnügen ausgewirkt, doch die touristische Attraktivität des Zicksees scheint nicht dramatisch gelitten zu haben. Wie Bürgermeister Schmidt erklärt, kommen die Touristen weniger zum Baden, sondern genießen zunehmend die Natur und die ruhige Umgebung. Radfahren, Wandern und die Fotografie sind Aktivitäten, die die Besucher an die Ufer des Sees ziehen.
Die gepflegte Umgebung rund um den Zicksee bleibt somit ein Anziehungspunkt, der Naturfreunde, Fotografen und Ornithologen gleichermaßen anzieht. Diese Entwicklung zeigt, wie flexibel die lokale Gemeinde mit den Veränderungen umgehen kann. Der Zicksee hat sich von einem klassischen Badeort hin zu einer Oase für Naturfreunde verwandelt, die den Erhalt der Lebewesen und der Umwelt in den Vordergrund stellen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Maßnahmen zur Auffüllung des Zicksees sind nur vorläufig und dürfen eine gewisse Wassertiefe nicht überschreiten. Die Seehöhe ist auf 119,35 Meter über dem Meeresspiegel begrenzt, was im weiteren Verlauf der Wasserwirtschaft berücksichtigt werden muss. Bürgermeister Michael Schmidt betont die Wichtigkeit dieser Interventionen, um sowohl die Tierwelt zu schützen als auch den regionalen Tourismus zu unterstützen.
Auf lange Sicht könnte der Zicksee zu einem Beispiel dafür werden, wie Gemeinden auf lokale Umweltveränderungen reagieren können, indem sie innovative Wege finden, um ihre natürlichen Ressourcen zu schützen und gleichzeitig die Bedürfnisse ihrer Besucher zu berücksichtigen.