In den jüngsten Wahlen im Burgenland hat die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) einen knappen Sieg errungen, indem sie mit 28,9 Prozent der Stimmen die Führung über die ÖVP, die bei 28,7 Prozent landete, übernahm. Die Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), die im Burgenland normalerweise stark ist und 2019 die absolute Mehrheit innehatte, fiel auf 27 Prozent und belegte den dritten Platz. Dies bedeutet einen Rückgang von 2,4 Prozentpunkten für die SPÖ im Vergleich zu den vorherigen Wahlen.
Bemerkenswert ist der deutliche Anstieg der FPÖ im Vergleich zur Nationalratswahl 2019. Sie gewann beeindruckende 11,6 Prozentpunkte dazu. Während die SPÖ und die ÖVP Verluste verzeichneten, konnten die NEOS einen Zuwachs von 1,5 Prozentpunkten auf 6,4 Prozent erzielen, während die Grünen hinter ihnen mit 4,6 Prozent landeten.
Regionale Unterschiede im Wahlergebnis
Die FPÖ zeigte im Burgenland besonders starke Ergebnisse in der Gemeinde Parndorf im Bezirk Neusiedl am See, wo sie mit 43 Prozent der Stimmen eine große Mehrheit erzielen konnte. Im angrenzenden Neudorf war der Zuwachs mit 22,6 Prozentpunkten besonders auffällig. Allerdings gab es auch Verluste für die Freiheitlichen, insbesondere im SPÖ-geprägten Tschanigraben im Bezirk Güssing, wo sie 3,8 Prozentpunkte einbüßten. Dort war die SPÖ mit 61 Prozent nach wie vor die stärkste Kraft.
An anderen Orten konnte die SPÖ, trotz ihrer Verluste, auch Zuwächse verzeichnen. So erreichten sie in Großhöflein ein Plus von 5,7 Prozentpunkten. Die ÖVP hingegen hatte in allen 171 Gemeinden Verluste zu verzeichnen, wobei der größte Rückgang in Hackerberg im Bezirk Güssing stattfand, wo sie 21,3 Prozentpunkte verloren.
Sowohl die Grünen als auch die NEOS erzielten ihre besten Ergebnisse in Neusiedl am See. Während die Grünen dort 9 Prozent der Stimmen erhielten, konnten die NEOS 11,4 Prozent erzielen.
Die Wahlergebnisse verdeutlichen die Dynamik in der politischen Landschaft des Burgenlands. Während die FPÖ floriert, kämpfen die traditionellen Parteien wie die SPÖ und die ÖVP mit dem Verlust ihrer bisherigen Wählerbasen. Wie die Situation in den kommenden Monaten weitergeht, bleibt abzuwarten.