Am Donnerstag, dem 8. August, wird in Österreich der Tag der Paradeiser gefeiert, eine Gelegenheit, um diese vielseitige Frucht gewürdigt zu werden. Der burgenländische Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich hat sich dafür in die malerische Gemeinde St. Andrä am Zicksee begeben. Hier traf er sich mit dem Bio-Bauern Erwin Binder, einem Pionier der Bio-Landwirtschaft, der sich seit über 30 Jahren der kultivierung von Paradeisern widmet.
Ein Blick auf die Vielfalt der Paradeiser
Erwin Binder gehört zu den wenigen Landwirten, die ein beeindruckendes Sortiment an Paradeisern anbauen. Mit rund 20 verschiedenen Sorten, die von klassischen runden Exemplaren bis hin zu außergewöhnlichen Raritäten reichen, bringt er Farbe und Variation auf die Teller. Die Paradeiser kommen in verschiedenen Formen und Farben, von kleinen Cherry-Paradeisern bis zu den bekannten Ochsenherzen. Binder bietet nicht nur die verbreiteten Sorten an, sondern auch Spezialitäten wie Black Cherry, Green Zebra, Mirimiri und Lucky Tiger.
Culinarische Reise durch die Geschichte des Paradeisers
Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Paradeiser wurden in Europa lange Zeit skeptisch betrachtet. Inzwischen sind sie ein fester Bestandteil der Küche, und das Burgenland hat sich zur führenden Paradeiserregion entwickelt. Rund ein Drittel der gesamten österreichischen Paradeiserproduktion von circa 202 Hektar stammt aus diesem Bundesland, wo im Jahr 2023 etwa 16.635 Tonnen geerntet wurden. Die Anbauflächen teilen sich in 11 Hektar Freiland und 47 Hektar Glashaus und Folientunnel.
Nachhaltige Anbaupraktiken und eigene Züchtungen
Ein besonders interessanter Aspekt von Binders Anbau ist, dass er sein eigenes Tomaten-Saatgut zieht, anstatt Hybridsamen zu verwenden. „So weiß ich genau, woher die Grundlage für meine Pflanzen stammt“, erklärt er. Dies ermöglicht es ihm, eine vielfältige Sortenauswahl zu bewahren und stets neue Raritäten hinzuzufügen. Binder legt besonderen Wert auf Geschmack, Aussehen, Robustheit sowie das Wachstum der Pflanzen.
Ein unverzichtbarer Bestandteil der burgenländischen Landwirtschaft
Erwin Binder hat eine Anbaufläche von insgesamt 4,5 Hektar, auf der er neben Paradeisern auch Bio-Topfkräuter, Bio-Schnittsalate und Rucola kultiviert. Der bio-zertifizierte Landwirt ist überzeugter Verfechter von regionalen und nachhaltigen Anbaumethoden. Bereits in der Saison von Juni bis Oktober verkauft er täglich seine frischen Produkte. Bindens Leidenschaft für die Landwirtschaft und die Paradeiser spiegelt sich in der Qualität seiner Erzeugnisse wider.
Kulinarische Trends und Zukunftsperspektiven
Die Paradeiser haben sich von einer als exotisch empfundenen Frucht zu einem beliebten Nahrungsmittel gewandelt. Diese Entwicklung hat nicht nur das Lieferangebot erweitert, sondern auch die kulinarischen Möglichkeiten bereichert. Binder, der selbst eine Vorliebe für Ananas-Paradeiser hat, wünscht sich für die Zukunft eine Züchtung, die kleiner, aber ebenso geschmackvoll ist, um den Verbrauchern eine erleichterte kaufentscheidung zu ermöglichen.
Ein Fest der Fruchtbarkeit für die Region
Der Tag der Paradeiser in St. Andrä ist nicht nur eine Hommage an diese köstliche Frucht, sondern auch eine Gelegenheit, die Arbeit der kleinen, bio-zertifizierten Betriebe zu betonen. Diese tragen wesentlich zur Vielfalt und Qualität der Lebensmittelproduktion im Burgenland bei. In einer Zeit, in der die Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Produkten wächst, zeigen Landwirte wie Erwin Binder, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können, um eine sicherere und gesündere Ernährung für alle zu gewährleisten.