In diesem Jahr darf sich das Burgenland über eine besondere Auszeichnung freuen: Der prestigeträchtige „Bauherr:innenpreis“ wurde einem bemerkenswerten Projekt in Weiden am See verliehen. Das innovative Haus, das mit einem Schilfdach ausgestattet ist, wurde von Jacobus van Hoorne erbaut, der sich für die Wiederbelebung dieser traditionellen Bauweise in Österreich stark macht.
Der „Bauherr:innenpreis“ wird seit 1967 von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs vergeben. Bei der aktuellen Vergabe für 2024 wurden unter 119 Einreichungen und 23 Nominierungen sieben Projekte mit diesem Preis ausgezeichnet. Die ausgewählten Projekte zeichnen sich nicht nur durch architektonische Raffinesse aus, sondern auch durch ihre gesellschaftliche Relevanz und Nachhaltigkeit.
Einfamilienhaus bringt frischen Wind
Das Haus von Marina Rosa und Jacobus van Hoorne ist nicht nur ein architektonischer Blickfang, sondern vereint auch altes Handwerk mit modernen Ansprüchen. Van Hoorne, der als Schilfschneider und Dachdecker arbeitet, brachte seine Erfahrung und Leidenschaft in die Realisierung des Projekts ein. Zuvor hatte er ein Architekturstudium abgeschlossen und war einige Jahre am renommierten Forschungsinstitut CERN in der Schweiz tätig.
Ein zentrales Hindernis während der Bauphase war die Verwendung des Schilfdaches im städtischen Bereich. Van Hoorne konnte jedoch in Zusammenarbeit mit der Prüfanstalt für Brandverhalten in Wien belegen, dass ein korrekt errichtetes Schilfdach keine großen Brandgefahren birgt und somit auch die Sicherheit der angrenzenden Gebäude gewährleistet ist. Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Umsetzung solcher Dächer nun auch behördlich erleichtert wird.
Das preisgekrönte Haus wurde von dem Architekten Gilbert Berthold aus Zürich entworfen. Die Jury war von der Qualität des Projekts so überzeugt, dass sie sich sogar persönlich vor Ort von dessen Preiswürdigkeit überzeugen ließ. Durch sein Engagement leistet van Hoorne einen wertvollen Beitrag zur Aufwertung eines regionalen Handwerks, das immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Der Bauherr hofft, dass diese Auszeichnung zukünftig weitere Projekte mit traditionellen Materialien fördert und das Interesse am Schilfdach weiter steigert. Dies könnte nicht nur den lokalen Handwerkern zugutekommen, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Bauweise in der Region leisten. Weitere Details zu dem Projekt sind auf www.meinbezirk.at zu finden.