Neusiedl am See

Sanierung im Burgenland: Wo die Hallenbäder für Schwimmsport bleiben

"Im Burgenland bleibt das Hallenbad in Neusiedl am See wegen Einsturzgefahr weiterhin geschlossen – was bedeutet das für Schwimmer und die Sanierungspläne?"

Die Schwimmsportlandschaft im Burgenland sieht sich in dieser Saison mit einer ernsten Herausforderung konfrontiert. Während die Freibadsaison dem Ende entgegengeht, erwarten die Menschen, dass die Hallenbäder bereitstehen, um das ganzjährige Schwimmen zu gewährleisten. Doch der Realität sieht anders aus: In der Region gibt es aktuell nur zwei öffentliche Hallenbäder, und eines davon, das Hallenbad in Neusiedl am See, bleibt für unbestimmte Zeit geschlossen.

Der derzeitige Zustand der Hallenbäder

Das Hallenbad in Neusiedl am See hat seit März 2020 aufgrund von Einsturzgefahr geschlossen. Ein denkmalgeschütztes Gebäude, das seit Anfang der 70er Jahre Teil des Schwimmangebots im Burgenland ist, wurde seitdem nicht mehr genutzt und bleibt vorerst auch für die Öffentlichkeit unzugänglich. Die Situation spitzt sich zu, weil Sanierungs- und Ausbaupläne, die im Jahr 2022 von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil angekündigt wurden, noch immer nicht in Sicht sind.

Sanierungspläne und Herausforderungen

„Wir sind am Zielkurs und peilen den Start der Sanierungen Ende des Jahres an“, erklärte Markus Krojer, ein Berater von Infrastruktur-Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Diese Pläne wurden jedoch durch verschiedene unvorhergesehene Umstände, wie die gestiegenen Kosten infolge des Ukraine-Kriegs, verzögert. Auch der Denkmalschutz stellte eine Herausforderung dar, da das Bad spezielle Auflagen zur Erhaltung der historischen Substanz erfüllen muss. „Die Substanz war noch schlechter als angenommen“, meinte Krojer weiter und erklärte, dass technische Anpassungen dringend notwendig wurden, um die Qualität der Sanierung sicherzustellen.

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Die Lage in anderen Städten

Das Hallenbad in Pinkafeld ist von dieser Situation bisher verschont geblieben und bleibt bis auf Weiteres geöffnet. Allerdings benötigt auch dieses Bad, das ebenfalls in den 1970er Jahren erbaut wurde, dringend eine Renovierung. Gespräche über eine mögliche Übernahme durch die Landesholding haben stattgefunden, sind jedoch noch nicht endgültig entschieden. Bei der Stadtgemeinde heißt es: „Der Standort wird garantiert erhalten werden“. Im Gegensatz dazu wurde das Hallenbad in Eisenstadt erst im Jahr 2010 gründlich saniert und bleibt somit im guten Zustand, auch wenn Übernahmen diskutiert wurden.

Bedeutung der Hallenbäder für die Gemeinschaft

Die drei Hallenbäder spielen eine wichtige Rolle für Initiativen wie „Jedes Kind soll schwimmen lernen“, die Grundschüler in Schwimmkurse einführt. Diese Initiative fördert drei Busfahrten für Volksschulkinder der zweiten Schulstufe in ein Hallenbad, um Schwimmunterricht anzubieten. Im Jahr 2024 nahmen bereits 696 Kinder an diesem Programm teil, und es wird erwartet, dass die Zahl im nächsten Jahr auf 1.000 steigt. Die Kinder aus dem Bezirk Neusiedl am See sind gezwungen, nach Eisenstadt zu reisen, um am Schwimmunterricht teilzunehmen, was die Situation für die dortigen Schulen und Familien erschwert.

Ausblick auf die kommenden Monate

Die Herausforderungen, die die Hallenbäder im Burgenland derzeit bewältigen müssen, sind nicht nur technischer oder finanzieller Natur, sondern betreffen auch das Wohlbefinden der Gemeinschaft und die Sicherheit der künftigen Generationen. Wenn die Sanierungsarbeiten im Hallenbad Neusiedl am See wie geplant starten können, wird dies nicht nur die Schwimmkapazitäten erweitern, sondern könnte auch eine positive Signalwirkung für die gesamte Region haben. Die angestrebte zusätzliche Schwimmhalle und die Integration eines neuen Drei-Sterne-Hotels könnten schließlich dazu beitragen, Neusiedl am See als einen attraktiven Anlaufpunkt für Kopplung von Schwimmsport und Freizeitgestaltungen zu positionieren.

Ein wachsendes Bewusstsein für Fehlentwicklungen

Die Probleme, mit denen die Hallenbäder konfrontiert sind, verdeutlichen, dass es an der Zeit ist, ein nachhaltiges Konzept zur Erhaltung und Verbesserung der Schwimminfrastruktur in der Region zu entwickeln. Es ist nicht nur eine Frage von Gebäuden, sondern auch von Lebensqualität, Sicherheit und Bildung. Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, schwimmen zu lernen – ein wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird, während die Anlagen verfallen. Die Entwicklung eines langfristigen Plans könnte dazu beitragen, dass zukünftige Generationen in einer sicheren und funktionalen Umgebung schwimmen lernen können.

Quelle/Referenz
kurier.at

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