Im Sommer 2024 wird das Paneuropäische Picknick 35 Jahre alt. Aus diesem besonderen Anlass hat in St. Margarethen eine Veranstaltung stattgefunden, die den Titel „Paneuropäisches Picknick Reloaded“ trägt. Rund 150 Jugendliche aus dem Burgenland und Ungarn nahmen daran teil, um gemeinsam die Bedeutung dieser historischen Begebenheit zu würdigen.
Am 19. August 1989 öffnete sich am Grenzübergang St. Margarethen für einige Stunden die Grenze. Dieses Ereignis ermöglichte mehr als 600 DDR-Flüchtlingen, nach Österreich zu gelangen. „Es ist mir äußerst wichtig, dass wir dieses Jubiläum mit jüngeren Menschen feiern. Denn die Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen trägt zur Förderung des Demokratiebewusstseins bei“, erklärte Landtagspräsident Robert Hergovich.
Bedeutung von Demokratie und Freiheit
Das Hauptziel der geselligen Zusammenkunft war es, den jungen Teilnehmern die zentrale Rolle von Demokratie und Freiheit näherzubringen. Hierzu wurde ein Stationsbetrieb mit drei Informationspunkten eingerichtet, an denen zweisprachige Lehrinhalte vermittelt wurden. Die Themen der Stationen umfassten das Paneuropäische Picknick, den Mauerfall und den Ungarnaufstand. Auch Schülerinnen und Schüler von Handelsakademien aus Neusiedl am See, Eisenstadt und Mattersburg waren vor Ort.
Ein bedeutendes Treffen ereignete sich am 27. Juni 1989, als Landeshauptmann Hans Sipötz zusammen mit den Außenministern von Österreich und Ungarn, Alois Mock und Gyula Horn, den Drahtzaun durchtrennten. Dieses symbolträchtige Ereignis steht für die Hoffnung auf die Öffnung der Grenze, obwohl die Trennung zwischen Österreich und Ungarn weiterhin streng war.
Die Zusammenkunft im Rahmen des Paneuropäischen Picknicks am 19. August bot hunderten DDR-Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, während des symbolischen Grenzöffnens für einen kurzen Zeitraum nach Österreich zu fliehen. Diese Aktion war ein bedeutendes Zeichen und trug dazu bei, dass Ungarn schließlich am 11. September 1989 auch seine Westgrenze öffnete.
Das Jahr 1989 wird als äußerst prägend angesehen, da es den Fall des Eisernen Vorhangs mit sich brachte und somit den Wunsch nach Demokratie und Freiheit symbolisierte. Das Paneuropäische Picknick gilt als ein starkes Zeichen für die Überwindung der Teilung Europas, das seinen Ursprung am burgenländisch-ungarischen Grenzgebiet hat.
In dieser Veranstaltung spiegelte sich die Entschlossenheit der Teilnehmer wider, die Wichtigkeit von Freiheit und Demokratie auch in der heutigen Zeit zu begreifen und zu schätzen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte bietet dem jungen Publikum wertvolle Einsichten und fördert ihr Engagement für die demokratischen Werte von morgen.