Der Neusiedler See hat auch während eines besonders heißen und trockenen Sommers seine Vitalität bewahrt. Mit Wassertemperaturen, die im August zeitweise 29,5 Grad Celsius erreichten, blieb die bemerkenswerte Wasserstand-Höhe und der Begleitswind jedoch vor einer kritischen Sauerstoffarmut und einem drohenden Fischsterben geschützt. Für Wassersportler wie Windsurfer und Bootsfahrer blieb die Sommertourismus-Saison durchweg erfreulich ohne Unterbrechungen. Diese positiven Effekte spüren auch die lokalen Unternehmen.
Aktuell misst der Wasserstand des Neusiedler Sees 115,20 Meter über Adria. Dies liegt 30 Zentimeter über dem Tiefststand, der im Vorjahr vermerkt wurde. Kulminierend im Juni war der Wasserstand sogar fast auf dem langjährigen Durchschnitt, bevor er durch die im Juli und August vorherrschenden hohen Temperaturen wieder fiel. Trotz dieses Rückgangs bleibt er nur 20 Zentimeter vom absoluten Mittel entfernt – eine Entwicklung, die von Experten wie Christian Sailer, dem Leiter der „Task Force Neusiedler See“, so auch vorhergesagt wurde.
Der Sommer im Zeichen des Wassersports
Sailer hebt hervor, dass die diesjährige Saison für alle Wassersportarten, sei es Kitesurfen oder Segeln, äußerst zufriedenstellend verlaufen ist. Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen der Wasserstand für Rettungsorganisationen oft hinderlich war, blieben die Einsätze in dieser Saison ungehindert. Dies drückt sich auch in den Prognosen des Unternehmensbereichs aus. „Es war eine positive Saison, alles funktionierte“, so Sailer in einem Gespräch mit der APA.
Der Sommer hat nicht nur für den Sport, sondern auch für den Tourismus positive Rückmeldungen gebracht. Burgenlands Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel zeigt sich erfreut über die gestiegene Anzahl an Ankünften, die von Mai bis Juli um 7,6 Prozent zugenommen hat. Parallel dazu wuchs auch die Zahl der Nächtigungen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der aktuelle Wasserstand des Neusiedler Sees wirkt sich positiv auf die Tourismuszahlen aus“, sagt Tunkel und betont die Relevanz des Sees für die regionale Besuchswirtschaft.
Aktuelle Untersuchungen belegen, dass die Wasserqualität in den Seebädern über die gesamten heißen Monate hinweg konstant gut war. Eine Verschlechterung der Badewasserqualität wurde nicht festgestellt, was besonders für Badegäste von Bedeutung ist. Sailer hofft, dass der Herbst die ersehnte Regenzeit bringt, so wie es im Vorjahr der Fall war, um das Wasser nachhaltig zu sichern.
Eine aktuelle Entwicklung, die im Kontext dieser positiven Situation steht, ist die neue Grundsatzvereinbarung zur Sicherung der Wasserressourcen in Ostösterreich, die vor Kurzem zwischen dem Bund, Niederösterreich und Burgenland unterzeichnet wurde. Diese Vereinbarung hat die Wirtschaftskammer Burgenland hellauf begeistert, da sie Planungssicherheit für bestehende Unternehmen bietet und damit auch Arbeitsplätze sichert. Präsident Andreas Wirth hebt hervor, dass dies für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort Burgenland von enormer Wichtigkeit ist.
