Am Neusiedler See, ein Ort, der für seine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt bekannt ist, geht die Forschung neue Wege, um die eindrucksvolle Natur zu bewahren. Vor drei Jahren starteten Huawei Austria, die Universität Wien und der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ein gemeinsames Projekt, das den Fokus auf die Biodiversität im Schilfbereich des Sees lenkt. Dies geschieht insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die durch den Klimawandel und den sinkenden Wasserstand auftreten.
Mit Hilfe modernster Technologien, darunter akustische Geräte und künstliche Intelligenz (KI), wurde untersucht, wie der Zustand des Schilfs das Leben der Vögel beeinflusst. Bei einer Pressekonferenz in Wien, gefolgt von einem Besuch im Nationalpark, wurden nun die ersten Ergebnisse präsentiert, die sowohl aufzeigen, welcher Nutzen aus gezielten Bränden im Schilf gezogen werden kann, als auch welche Vogelarten unter den aktuellen Bedingungen profitieren oder leiden.
Die Rolle des Brandmanagements
„In den letzten Jahrzehnten wurde kaum Schilf abgeerntet, was negative Auswirkungen auf die Ökologie hatte“, so Christian Schulze von der Universität Wien. Um diese Auswirkungen besser zu verstehen, wurde untersucht, ob gezielte Brände, ähnlich wie bei Erntepraktiken, einen positiven Effekt auf die Biodiversität haben können. Hierzu wurden 57 Standorte analysiert, an denen verschiedene Alterszustände des Schilfs abgebildet sind. Mithilfe hochentwickelter Audiogeräte wurden über 11 Terabyte an Audiodaten und über zwei Millionen einzelne Aufnahmen erhoben. Die KI war in der Lage, 69 Vogelarten zu erkennen und wichtige Informationen über die Vielfalt und den Artenreichtum zu liefern.
Die Analyse hat ergeben, dass während alte Schilfbestände die größte Diversität an Vogelarten aufweisen, auch kontrollierte Brandflächen positive Ergebnisse zeigen. Viele Vogelarten, so stellte sich heraus, profitieren von diesen Bedingungen, was zu einer Stärkung der Biodiversität im Schutzgebiet beitragen könnte.
Erfreuliche Erkenntnisse über den Blaukehlchenbestand
Von den erfassten Vogelarten gehören der Teichrohrsänger, die Bartmeise und die Rohrammer zu den häufigsten, was mit den Beobachtungen der Ornithologen übereinstimmt. Besonders bemerkenswert ist die überraschende Entdeckung, dass die Blaukehlchen, die in den letzten Jahren als zurückgegangen gegolten haben, sich im Altschilf stark etabliert haben. „Die Blaukehlchen scheinen sich nicht zurückgezogen zu haben, sondern haben sich ganz im Gegenteil in den alten Schilfgebieten ausgebreitet“, erklärt Schulze.
Jedoch gibt es auch besorgniserregende Nachrichten. Die anhaltende Trockenheit hat dazu geführt, dass die Große Rohrdommel den Neusiedler See gemieden hat. „Es bleibt zu hoffen, dass die jüngsten Niederschläge eine Rückkehr der Art ermöglichen und die Auswertungen dies bestätigen können“, so Schulze weiter. Die Forschung wird fortgesetzt, um die Dynamik der Vogelpopulationen besser zu verstehen.
Ein wichtiger Aspekt dieser Studie ist der Einsatz von KI, der die Effizienz und Genauigkeit der Vogelidentifizierung deutlich verbessert hat. Harald Grabenhofer vom Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel hebt hervor, dass die moderne Technologie es ermöglicht, auch unter weniger günstigen Bedingungen sehr präzise Daten zu sammeln, was vorher kaum möglich war.
Die weiteren Schritte in dieser Forschung sehen akustische Untersuchungen im Jahr 2024 vor, um die Auswirkungen des Wasserstands auf die Vogelpopulationen weiter zu erforschen. Diese Erkenntnisse sollen in zukünftige Naturschutzmaßnahmen einfließen, die darauf abzielen, die Vielfalt der Vogelarten am Neusiedler See zu sichern und zu stärken. Ein weiteres Indiz für das Engagement in diesem Bereich kommt durch die Nominierung zum SDG-Award, die das Engagement von Huawei im Rahmen dieses Projekts würdigt. Für detailliertere Informationen zu den Erkenntnissen dieser Studie und zu den zukünftigen Herausforderungen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.bvz.at.