Ab dem Jahr 2025 wird in ganz Österreich ein neues Pfandsystem eingeführt, das auch die Nahversorger im Bezirk Neusiedl am See vor Herausforderungen stellt. Die Handelsunternehmer bereiten sich bereits intensiv auf diese Umstellung vor, die zahlreiche Veränderungen mit sich bringt.
Die Grundregel des neuen Systems sieht vor, dass für geschlossene Getränkeverpackungen aus Kunststoff oder Metall mit einem Fassungsvermögen von bis zu drei Litern ein Pfand von jeweils 25 Cent zu zahlen ist. Ausgenommen von dieser Regelung sind Milch- und medizinische Produkte. „Recycling Pfand Österreich“ hat mitgeteilt, dass mittlerweile „fast das gesamte Handelsnetz Österreichs“ mit geeigneten Rücknahmeautomaten ausgestattet ist, um die Rückgabe der Leergutverpackungen zu erleichtern.
Umstellung in der Praxis
Manuela Frischauf, die seit drei Jahren den Nah & Frisch-Markt in Halbturn führt, hat bereits alle Vorbereitungen abgeschlossen. „Der nötige Leergutautomat wurde angeschafft und ist zu 100 Prozent gefördert worden,“ erklärt sie. Inwieweit die neuen Vorgaben ab Januar 2025 zu einem Mehraufwand führen, könne man jedoch jetzt noch nicht abschätzen. Dies werde sich erst im kommenden Jahr zeigen.
Anders sieht es bei Christa Pscheiden in Nickelsdorf aus. Sie hat sich gegen einen Automaten entschieden, da diese Geräte zu groß für ihr Geschäft sind und die Investition für sie kurz vor der Pension nicht mehr rentabel erscheint. „Platz ist hier ein echtes Problem,“ sagt sie.
Sabine Kuni, die in Gattendorf und Pama zwei Geschäfte führt, hat sich für eine manuelle Rückgabe entschieden, um Platzprobleme zu vermeiden. In Pama wurde bereits ein Pfandautomat angeschafft, während die manuelle Lösung in Gattendorf aufgrund der begrenzten Fläche gewählt wurde. „Hier in Gattendorf ist die Geschäftsfläche einfach zu klein für diesen riesigen Automaten,“ betont Kuni. Ihrer Meinung nach wird es auf jeden Fall zu einem erhöhten Aufwand für sie und ihr Team kommen.
Trotz der Herausforderungen zeigt sich Kuni optimistisch: „Uns wurden bereits der eine oder andere Stein in den Weg gelegt, da schaffen wir diesen auch noch aus dem Weg,“ sagt sie voller Zuversicht.
Mit der Einführung des neuen Pfandsystems wird sich zeitgleich die Frage nach der Handhabung des Rückgabesystems stellen, da die Pfandbehälter mit einem speziellen österreichischen Pfandlogo und Barcode gekennzeichnet sein müssen, um für das Pfand akzeptiert zu werden. Die Gebinde müssen zudem unbeschädigt und vollständig leer sein, um problemlos zurückgegeben werden zu können.
So wird der Einkauf mit einem erweiterten Pfandameintod sehr wahrscheinlich auch teurer werden: Wer ab 2025 beispielsweise eine Palette Dosenbier mit 24 Stück kauft, zahlt an der Kasse bereits sechs Euro mehr. Das Geld gibt es zurück, wenn die Dosen unversehrt zurückgebracht werden. Ob weitere Anpassungen notwendig sein werden, bleibt abzuwarten.
Für weitere Informationen zu diesem neuen Pfandsystem, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.