Die Schulen in Burgenland sind bereit, in eine neue Ära des Lernens zu starten. Diese Woche beginnt das neue Schuljahr 2024/25, und Schulqualitätsmanager Werner Zwickl hat erste Einblicke in die anstehenden Veränderungen gegeben. Mit einem frischen Wind an Ideen wird der Schulstart in Neusiedl am See, wie auch in den anderen Gemeinden, für viele vielversprechend.
Ein besonders bemerkenswerter Aspekt ist die Ernennung von Alfred Lehner als neuen Bildungsdirektor. Lehner strebt eine umfassende Neuorientierung an, die sich stark auf die Bildungsreform von 2017 stützt. Ziel ist es, den Schulen mehr Autonomie zu geben und den individuellen Bildungsweg jedes Kindes zu fördern. Die Diskussion über selbstständige Schulführung wird zunehmend wichtiger, sodass Schulen die Möglichkeit erhalten, passgenaue Lösungsansätze für ihre Schülerinnen und Schüler zu entwickeln.
Neues in den Lehrplänen
Eine der Neuheiten, die in diesem Jahr zum Tragen kommen, ist die fortläufige Implementierung neuer Lehrpläne in Grundschulen, Mittelschulen und Unterstufen der allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS). Dieser Schritt ist Teil des kontinuierlichen Entwicklungsprozesses, der sicherstellen soll, dass das Bildungssystem in der Region den Bedürfnissen der Lernenden gerecht wird.
Im Bereich der Qualitätsentwicklung spielt die Nutzung von Daten, wie sie aus standardisierten Testungen gewonnen werden, eine entscheidende Rolle. Zwickl betont, dass die Lehrenden eine verstärkte Datenkompetenz entwickeln müssen, um die Fülle an Informationen optimal für die Weiterentwicklung der Schulqualität nutzen zu können. Damit gekoppelt ist der Wandel hin zu einer kultivierten Datennutzung, die Schulen dabei unterstützen soll, ihre Angebote kontinuierlich zu verbessern und auf die Bedürfnisse ihrer Schüler einzugehen.
Ein weiteres wichtiges Thema bildet das Nachhilfeprojekt, das im Pflichtschulbereich fortgeführt wird. Durch diese Initiative erhalten Schülerinnen und Schüler, die Unterstützung benötigen, die Möglichkeit, kostenfreie Lernhilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen. Dies wird helfen, Lernschwierigkeiten abzubauen und das Bildungsniveau zu heben.
Besonderes Augenmerk wird auch auf Schulprojekte gelegt, die sich mit bedeutenden gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Dazu gehören Aspekte wie der Frieden und die Gewaltlosigkeit, die Klimakrise, Nachhaltigkeit sowie die digitale Revolution und spannende Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Diese Projekte sollen nicht nur das Wissen der Schüler erweitern, sondern auch deren soziale Verantwortung stärken.
Schülerzahlen und Lehrpersonal
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich die Schüler- und Klassenzahlen im Bezirk Neusiedl im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht haben. Rund 100 neue Schülerinnen und Schüler wurden in den Pflichtschulen erfasst, was insgesamt zu einer Zunahme von vier Klassen führt. Dies deutet darauf hin, dass die Beliebtheit der Schulen in der Region weiterhin wächst.
In den ersten Klassen beginnen in diesem Jahr etwa 630 neue Schüler ihren Bildungsweg, wobei die Volksschule Kittsee mit 75 neuen Erstklässlern die größte Anzahl verzeichnet. Die Maturaklassen in den verschiedenen Schulen zählen etwa 260 Jugendliche, die sich auf ihren Abschluss vorbereiten. Dies sind alles positive Zeichen für das Bildungssystem der Region.
Trotz des nationalen Themas „Lehrermangel“ zeigt sich Werner Zwickl optimistisch. Der Lehrermangel ist in Neusiedl am See derzeit kein kritisches Problem. Der Bedarf an Lehrkräften ist gering und kann durch Mehrdienstleistungen abgedeckt werden. Allerdings ist ein merklicher Anstieg der Teilzeitanstellungen unter den neuangestellten Lehrkräften zu verzeichnen, was auf die Anforderungen an eine Masterausbildung hinweist. Viele junge Lehrkräfte entscheiden sich, ihre Tätigkeit zunächst in Teilzeit auszuüben, bis sie die nötigen Qualifikationen erworben haben.
Am ersten Schultag in der Volksschule St. Andrä am Zicksee fand ein herzliches Willkommen für die neuen Schüler statt. Schulqualitätsmanager Werner Zwickl überreichte den frischgebackenen Erstklässlern traditionelle Schultüten und begrüßte sie in ihrem neuen Lebensabschnitt. Es ist ein bedeutender Moment sowohl für die Kinder als auch für ihre Eltern, der die Aufregung und Vorfreude auf das bevorstehende Schuljahr symbolisiert.
„Es ist jedes Jahr ein schönes Erlebnis, Eltern und Kinder in ein neues Schuljahr und in einen neuen Lebensabschnitt zu begleiten“, betont Bildungslandesrätin Daniela Winkler, die ebenfalls an der Begrüßung teilnahm.
Das neue Schuljahr beginnt mit frischen Impulsen und einer positiven Bilanz in den Schulen von Burgenland. Der Fokus auf individuelle Förderung und moderne Lehransätze lässt auf einen spannenden, lehrreichen Weg für die kommenden Monate hoffen.