Nach einem runden Tisch, der mit Vertretern der am stärksten von Hochwasser betroffenen Bundesländer stattfand, gab Bundesminister Norbert Totschnig bekannt, dass 80 Millionen Euro für den Hochwasserschutz bereitgestellt werden. Im Burgenland wird dieser Betrag allerdings lediglich als „erster Schritt“ gewertet, und es wird gleichzeitig auf die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen hingewiesen.
Eine Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, dass viele Österreicher sich unzureichend über Hochwasserschutzmaßnahmen informiert fühlen und mehr Unterstützung von den Behörden wünschen. Während 57 Prozent der Befragten angeben, sie seien nicht ausreichend informiert, sind vor allem jüngere Menschen weniger bereit, Vorsorgemaßnahmen gegen Naturkatastrophen zu treffen. Diese Umfrageergebnisse betonen die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen in der Bevölkerung.
Rund 80 Millionen für Hochwasserschutz
Das Treffen des Ministers mit Vertretern der Bundesländer wie Niederösterreich, Wien und der Steiermark zielte darauf ab, schnelle Mittel für die Behebung von Akutschäden zu verschaffen. Im Rahmen dieser Diskussion wurde die Bereitstellung von 80 Millionen Euro angekündigt, um Dämme zu sanieren und infrastrukturelle Schäden zu beheben. Totschnig kündigte sogar an, dass bis 2027 insgesamt eine Milliarde Euro in den Hochwasserschutz fließen soll.
„Um Akutmaßnahmen im Wasserbau schnell umzusetzen, werden wir sofort 80 Millionen Euro bereitstellen“, erklärte Totschnig.
Zusätzlich zu den bereitgestellten Mitteln plant die Bundesregierung, jährlich etwa 230 Millionen Euro für den Hochwasserschutz auszugeben. Dieses Geld soll eingesetzt werden, um bestehende Hochwassersysteme auszubauen und die Bevölkerung besser über Eigenvorsorgemaßnahmen aufzuklären.
Ein Aufruf nach mehr Unterstützung im Burgenland
In Burgenland sieht Landesrat Heinrich Dorner diese finanziellen Mittel als einen ersten Schritt, betont jedoch, dass mehr Unterstützung für Gemeinden benötigt wird. Seit 2010 hat das Land bereits etwa 200 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert, mit dem Ziel, Schäden zu minimieren. Dennoch bleibt der Handlungsbedarf groß.
„Wir fordern eine stärkere Unterstützung für die Gemeinden, sei es durch KAT-Fonds oder eine Sonderförderaktion“, so Dorner.
Die Herausforderung, sich an die klimatischen Veränderungen und die Zunahme extremer Wetterereignisse anzupassen, wird von Experten und der Bevölkerung gleichermaßen anerkannt. Auch die Wiener Städtische Versicherung meldet einen Anstieg an Schadensmeldungen aufgrund von Naturkatastrophen und warnt, dass der Klimawandel auch im Burgenland deutlich spürbar ist.
In Summe erwünscht sich die Bevölkerung klare Gesetzgebungen und Hilfe von Seiten der Regierung, um sich besser für künftige Hochwasserereignisse wappnen zu können. Die kürzlich veröffentlichte Umfrage verdeutlicht, dass nicht nur individuelle Prävention erforderlich ist, sondern auch eine kooperative Anstrengung von Seiten des Staates und der Gemeinden.