In der österreichischen Energiebranche wird intensiv über die Zukunft der Windkraft diskutiert. Während der Branchenverband der Stromerzeuger den Bedarf an Windkraftanlagen bis zum Jahr 2040 als überaus hoch einschätzt, steht in Kärnten eine Volksbefragung im Raum, die möglicherweise ein Verbot von Windkraftanlagen zur Folge haben könnte. Um die Lage aufzuklären, möchte sich der Vorstand der Kelag, Danny Güthlein, den Herausforderungen der öffentlichen Diskussion stellen. Er betont, dass ein faktengestützter Dialog dringend nötig ist, um Missverständnisse und Ängste abzubauen.
Güthlein verweist auf ein erfolgreiches Referendum aus der Schweiz, bei dem die Mehrheit der Bevölkerung für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien stimmte. Dies zeigt einen klaren Trend hin zu mehr Akzeptanz und Unterstützung für erneuerbare Energien, wobei die Windkraft aufgrund der saisonalen Produktionsschwankungen von Photovoltaik und Wasserkraft eine zentrale Rolle einnehmen kann. Mit der bevorstehenden Nutzung von Windenergie wird erwartet, dass die Versorgungssicherheit auch in den Wintermonaten gewährleistet werden kann.
Quoten und Ausbauziele
Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten, ist eine verstärkte Ausdehnung von Windkraft unausweichlich, fordert Güthlein weiter. Dies sei nicht nur für die Netzstabilität wichtig, sondern auch aus finanzieller Sicht, denn jede transportierte Kilowattstunde Strom trägt Kosten. Daher sei es unabdingbar, dass kein Bundesland aus der Verantwortung herausnehme. Dies bedeutet, dass in Kärnten konkret 1,6 Terawattstunden Windstrom benötigt werden, was einer Anzahl von etwa 150 Windrädern entspricht, die laut dem integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) umgesetzt werden müssten.
Es ist offensichtlich: Die Themen rund um erneuerbare Energien und insbesondere Windkraft lösen leidenschaftliche Reaktionen aus. Die anstehenden Entscheidungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Energieversorgung und die Akzeptanz von Windkraft in der Region haben. Während einige für die Nutzung und Förderung von Windkraft plädieren, stehen andere dem Vorhaben kritisch gegenüber. Es bleibt abzuwarten, wie sich die öffentliche Meinung im Angesicht der bevorstehenden Volksbefragung entwickeln wird.