Neusiedl am See

Internationale Tagung zur Rettung der Sodalacken im Seewinkel

Wissenschaftler aus Ungarn, Serbien, der Slowakei, Tschechien und Österreich treffen sich in Illmitz, um die bedrohten Sodalacken im Neusiedler See zu retten – ein Kampf gegen sinkende Wasserstände!

Im malerischen Illmitz, direkt an der biologischen Station Neusiedler See, fand kürzlich eine bedeutende Tagung im Rahmen des von der EU geförderten Projektes LIFE Pannonic Salt statt. Die Veranstaltung brachte Experten aus verschiedenen Ländern zusammen, darunter Ungarn, Serbien, die Slowakei, die Tschechische Republik und Österreich. Ziel des Treffens war es, aktuelle Herausforderungen im Bereich der Salzlebensräume in Mitteleuropa zu erörtern und Lösungen zu entwickeln.

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Bedrohung der einzigartigen Salzlebensräume durch niedrige Grundwasserstände und mangelhafte Beweidung. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der besonderen Habitate. Im Laufe der Tagung wurde auch betont, dass die Austrocknung vieler Sodalacken im Sommer nicht notwendigerweise mit dem Verschwinden dieser Gewässer gleichzusetzen ist. In der Tat ist ein zeitweiliges Trockenfallen ein natürlicher Teil des Lebenszyklus der Lacken, der für ihre Regeneration erforderlich ist.

Herausforderungen und Lösungen

Die Wissenschaftler erörterten die Probleme, die niedrige Grundwasserstände mit sich bringen. Wenn das Wasser nicht mehr ausreichend vorhanden ist, kann das Salz nicht nach oben in den Lackenboden gelangen, was dazu führt, dass diese Gewässer das Wasser nicht mehr halten können. Um dem entgegenzuwirken, arbeiteten die Experten an verschiedenen Strategien und Methoden zur Bewertung des Zustands der Sodalacken. Zusätzlich wurde ein internationaler Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich fortlaufend mit Fragen zur Renaturierung der pannonischen Salzlebensräume beschäftigen soll.

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Das LIFE Pannonic Salt-Projekt wird vom Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel geleitet und verfolgt das Ziel, durch Rückstaumaßnahmen naturnahe Grundwasserverhältnisse wiederherzustellen. Entwickelt werden zudem Szenarien für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Region östlich des Neusiedler Sees. Diese Szenarien orientieren sich nicht nur an den hydrologischen Gegebenheiten, sondern auch an zukünftigen klimatischen Veränderungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Ein weiterer entscheidender Punkt der Tagung war die Bedeutung konkreter Renaturierungsmaßnahmen. So wird unter anderem die Entfernung von nicht einheimischen Pflanzen angestrebt, um die Lagen der Seewinkellacken zu verbessern. Das Projekt, dessen Ende für 2028 geplant ist, wird mit 9 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert, während zusätzlich 3 Millionen Euro von dem Land Burgenland, der Republik Österreich sowie den Projektpartnern bereitgestellt werden.

Die Veranstaltung hat in der Wissenschaftsgemeinschaft einiges bewirkt und ein starkes Netzwerk geschaffen. Durch die Bündelung von Fachwissen aus verschiedenen Ländern können die Herausforderungen in der Erhaltung der Salzlebensräume effizienter angegangen werden. Diese Initiative ist nicht nur für die Region Neusiedler See von Bedeutung, sondern hat auch eine überregionale Relevanz, da die Erhaltung solcher naturnaher Lebensräume für den ökologischen Gleichgewicht wichtig ist. Eine detaillierte Analyse der Ergebnisse und der nächsten Schritte ist geplant, um den fortlaufenden Schutz und die Regeneration dieser bedrohten Ökosysteme zu gewährleisten.

Quelle/Referenz
bvz.at

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