In einer unerwarteten Wendung für die österreichische Süßwarenindustrie hat das traditionsreiche Unternehmen Hauswirth, bekannt für seine köstlichen Schokoladenprodukte, Insolvenz angemeldet. Gegründet 1949 als Konditorei, hat Hauswirth in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Letztes Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von lediglich 14,6 Millionen Euro und einen ernsten Bilanzverlust von 2,5 Millionen Euro. Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass es seit Jahren keinen Gewinn mehr gab, was die Situation des Unternehmens dramatisch verschärft.
Die aktuelle Insolvenz betrifft sage und schreibe 119 Arbeitsplätze, die vorwiegend von Frauen besetzt sind. Diese Arbeitsplätze sind nicht nur für die betroffenen Mitarbeiterinnen, sondern auch für die Region Kittsee im Burgenland von großer Bedeutung. Laut dem Kreditschutzverband belaufen sich die Verbindlichkeiten des Unternehmens auf 10,5 Millionen Euro. Obwohl sich das Unternehmen um Sanierung und Fortführung bemüht, hängt der Erfolg dieser Maßnahmen stark von der Zustimmung der Gläubiger und den zukünftigen finanziellen Ergebnissen ab.
Einblick in Hauswirths Produkte und Herausforderungen
Hauswirth ist für seine saisonalen Schokoladenfiguren, wie den beliebten Nikolo und den Osterhasen, bekannt. In der Vergangenheit sorgte das Unternehmen für Schlagzeilen durch einen Rechtsstreit mit dem renommierten Schweizer Hersteller Lindt, der um den „Goldhasen“ geführt wurde. Leider bleibt die Konkurrenz von großen internationalen Herstellern auch in dieser Krise eine große Herausforderung. Zudem ist der Preisanstieg für Kakao in den letzten Jahren für die betroffenen Firmen ein weiterer schwieriger Faktor.
Jährlich verarbeitet Hauswirth etwa 4.000 Tonnen Schokolade, wobei rund 60 Prozent der Produkte für den Export bestimmt sind. Dies verdeutlicht, wie wichtig das Unternehmen nicht nur für die lokale Wirtschaft, sondern auch für die internationale Süßwarenbranche ist. Die Bemühungen zur Sanierung dürften mit Blick auf die bevorstehenden Entscheidungen der Gläubiger und auf die gesamte Marktentwicklung entscheidend sein.
Lesen Sie mehr über die Hintergründe der Insolvenz und weitere Entwicklungen in einem Artikel von zeitungderarbeit.at.
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