In der kleinen Gemeinde Gattendorf, die sich mitten auf der Parndorfer Platte befindet, wird derzeit ein wegweisendes Projekt ins Leben gerufen. Hier entsteht der erste Versuchshof für Olivenbäume in der Region. Der wissenschaftliche Kopf hinter diesem innovativen Vorhaben ist Markus Fink vom Verein „AgroRebels“, der sich mit neuartigen landwirtschaftlichen Konzepten beschäftigt.
Das ausgewählte Areal erstreckt sich über 2000 Quadratmeter und wird nicht nur mit Olivenbäumen bepflanzt, sondern auch mit Feigen, Granatäpfeln und Pfirsichen. Laut Markus Fink sind die Bedingungen für den Anbau ideal: „Olivenbäume stellen ähnliche Anforderungen wie Weintrauben. Dank des Klimawandels und der sonnigen Hanglage haben wir hier optimale Voraussetzungen.“ Als zusätzliches Element wird der Boden mit Klee angereichert, um die Struktur zu verbessern und Nährstoffe bereitzustellen.
Die Herausforderungen des Klimas
Insgesamt wurden 90 Olivenbäume, die verschiedenen Sorten angehören, gesetzt. Diese haben sich bereits gut etabliert. Die größte Herausforderung liegt jedoch im Winter, denn Olivenbäume können lediglich Temperaturen bis zu minus zehn Grad überstehen. Fink erläutert: „Wir müssen beobachten, wie die Bäume mit den teils extremen Wetterverhältnissen umgehen.“ Diese Beobachtungsphase wird mindestens drei Jahre andauern und soll Erkenntnisse über die Robustheit der Pflanzen liefern.
Dass das Projekt in Gattendorf nicht das erste seiner Art ist, zeigt die Initiative der „AgroRebels“, die bereits 2019 mit einem ähnlichen Olivenhain in Mörbisch am See gestartet ist. Das Ziel der Organisation ist es, kreative Lösungen für die landwirtschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln, die durch den Klimawandel verursacht werden. „Wir denken an die nächste Generation und wollen zeigen, dass auch in Regionen wie dieser Pflanzen angebaut werden können, die früher nicht möglich waren“, so Fink.
Ein Blick in die Zukunft
Neben den Olivenprojekten verfolgt „AgroRebels“ auch das Konzept der „Pannonia Palmen“. Damit soll eine neue, klimaresistente Pflanzenvielfalt geschaffen werden, die nicht nur die landwirtschaftliche Landschaft bereichert, sondern auch ökonomisches Potenzial für die Region eröffnet. Gattendorfs Bürgermeister Robert Kovacs sieht hierin eine zukunftsweisende Chance: „Es ist wichtig, dass wir in unserer Region innovativ auf den Klimawandel reagieren. Dieses Projekt ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Auch sein Kollege aus Deutsch Jahrndorf, Gerhard Bachmann, unterstützt die Initiative: „Die Olivenbäume symbolisieren einen neuartigen, mutigen Weg – nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für unsere Region.“
Wer sich tiefer mit dem Projekt und den anstehenden Entwicklungen beschäftigen möchte, findet weitere Details in einem Artikel auf www.meinbezirk.at.