In den letzten Wochen ist die Vogelgrippe in Österreich wieder in den Fokus gerückt. Mit dem Einsetzen der kühleren Jahreszeit wurde eine besorgniserregende Zunahme von Fällen in verschiedenen europäischen Ländern festgestellt. Während es seit März diesen Jahres in Österreich keine Meldungen zu einem Vogelgrippefall gab, wurden nun mehrere Infektionen in unterschiedlichen Bundesländern, beginnend im Burgenland, registriert. Am 19. September entdeckten Beamte nahe Neusiedl am See drei tote Wildenten, die positiv auf das Virus HPAI A(H5N1) getestet wurden. Der Landesveterinärdirektor von Oberösterreich, Dr. Thomas Hain, gab am 10. Oktober 2024 die ersten Fälle im Bezirk Braunau bekannt.
Ein landwirtschaftlicher Betrieb in der Region, in der Nähe von Mattighofen, ist besonders betroffen. Hier wurden einige der rund 150 Hühner, Gänse und Enten tot aufgefunden. Dies führte zur Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft Braunau, das restliche Geflügel des Betriebs zu töten. Dr. Hain stellte klar, dass die Vogelgrippe, obwohl ernst zu nehmen, keine Gefahr für den Menschen darstellt und auch nicht über Lebensmittel übertragen wird.
Tierschutzmaßnahmen und Überwachungszonen
Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, hat das Land Oberösterreich eine Sperrzone mit einem Radius von zehn Kilometern um den Bauernhof eingerichtet. Innerhalb dieser Zone gilt eine Stallpflicht, die auch Hobby- und Kleinsthaltern unter 50 Tieren auferlegt wird. Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahme zur Minimierung der Kontaktmöglichkeiten zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel. In dieser Zeit werden alle Geflügelhaltungen im Nahbereich der betroffenen Farmen durch Amtstierärzte kontrolliert.
Zusätzlich sind Biosicherheitsmaßnahmen von großer Bedeutung. Laut einem Bericht der Landwirtschaftskammer Oberösterreich gibt es wesentliche Risikofaktoren für die Übertragung des Virus, einschließlich der Freilandhaltung. Hierbei können Hausvögel durch direkten Kontakt mit infiziertem Material, wie Kot oder Geräten, angesteckt werden. Das Virus wird besonders durch den Kot von Tieren ausgeschieden, was eine akute Gesundheitsgefahr für andere Vögel darstellt.
Aufmerksam sein bei Symptomen
Tierhalter sollten aufmerksam bleiben und auf mögliche Anzeichen wie plötzliches Verenden von Tieren, Abnahme der Legeleistung sowie Atemprobleme achten. Im Verdachtsfall ist es wichtig, sofort den Amtstierarzt zu informieren, der Proben entnimmt und zur Untersuchung an ein Labor der AGES sendet.
Um eine Ansteckung der Tiere zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen unerlässlich. Dazu gehört die Verhinderung des Eindringens von Wildvögeln in Geflügelställe, die hygienische Lagerung von Futter und der häufige Wechsel von Kleidung und Schuhen bei Stallbesuchen. Desinfektionsmaßnahmen bei jeder Stalltür sind ebenso erforderlich. Detaillierte Informationen zu Biosicherheitsmaßnahmen sind in den entsprechenden Broschüren und Handbüchern der Österreichischen Qualitätsgeflügelvereinigung zusammengefasst.
Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Betroffenen, sondern für die gesamte Landwirtschaft wichtig. Die ständige Überwachung und strenge Auflagen sollen helfen, eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern und die Gesundheit der Tiere zu schützen. Für weiterführende Informationen zu diesem Thema besuchen Sie die Seite www.wochenblatt-dlv.de.
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