Am Dienstag wurden die Pläne für die Beseitigung von Schilf und Schlamm am Neusiedler See vorgestellt. An diesem Treffen nahmen Landesrat Heinrich Dorner, Geschäftsführer Erich Gebhardt von der Seemanagement GmbH sowie der Bürgermeister von Oggau, Thomas Schmid, teil. Diese Initiative zielt darauf ab, die Wasserqualität im See zu verbessern und gleichzeitig das Ökosystem in der Region zu fördern.
Für die kommende Saison hat die Seemanagement GmbH eine Menge von rund 60.000 Kubikmetern Schlamm vorgesehen, die bis Ende April an insgesamt 34 Standorten in zwölf von vierzehn Gemeinden entfernt werden sollen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Eliminierung von Bruchschilf, das zwar nicht ökologisch wertvoll ist, jedoch die Verdunstung des Wasserstands erhöht. Für diese Aufgaben wurden neue Maschinen angeschafft, die demnächst den Einsatz aufnehmen sollen.
Umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen
Zusätzlich zu den Schilf- und Schlammarbeiten wird auch an der Instandhaltung von Kanälen und Brandschutzschneisen gearbeitet. Besonders in den Hafenanlagen, wie zum Beispiel in Oggau, ist die Entfernung von Schlamm vorgesehen. Weitere Maßnahmen sind die Kennzeichnung der Einfahrten mit Dalben. Auch in Badebereichen, wie jenen bei den Schilfinseln vor Mörbisch, wird die Seemanagement GmbH aktiv sein und den Schlamm abpumpen.
In Apetlon und Weiden sind im Winter keine Arbeiten geplant, da sich in diesen Gebieten Abstimmungen im Nationalpark als kompliziert erweisen und in Weiden ein Absetzbecken fehlt. Laut Erich Gebhardt wird jedoch bereits an Lösungen gearbeitet, um auch hier bald tätig werden zu können.
Die umfangreiche Planung umfasst auch zukünftige Zielsetzungen, die die Kapazität für Schlammarbeiten auf über 100.000 Kubikmeter erhöhen sollen. Dabei sind weitere Instandhaltungsarbeiten an bereits bestehenden Absetzbecken notwendig. Zudem gibt es Gespräche mit dem Umweltministerium über die Verwendung von Bruchschilf, dessen Abbrennen durch strenge Vorschriften des Luftreinhaltegesetzes erschwert wird.
Neue Projekte am Seeufer
Ein bedeutendes Projekt steht außerdem am Donau-Zufluss bei Hainburg an. Dort wurde kürzlich ein „Memorandum of Understanding“ zwischen dem Land Niederösterreich, dem Bund und der Seemanagement GmbH unterzeichnet, was die Planungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung vorantreibt. Nachdem diese erfolgreich abgeschlossen ist, erwartet Landesrat Dorner, dass die Umsetzung frühestens in fünf Jahren beginnen kann.
Zudem plant die Seemanagement GmbH den Bau eines neuen Sitzes für ihre Aktivitäten am Neusiedler See. Im Gemeinderat wurde dieses Vorhaben vorab besprochen. Bürgermeister Schmid informierte darüber, dass für die Realisierung eine Umwidmung sowie verschiedene Verträge erforderlich seien. Konkrete Details dazu sollen in den kommenden Monaten mitgeteilt werden.
Die Nachfrage nach diesen Maßnahmen wird durch die jüngsten Wetterbedingungen erhöht, da die verregneten Monate des Frühsommers und die starken Regenfälle im September dem Wasserspiegel des Neusiedler Sees zugutekamen. Aktuell liegt der Pegel zwei Zentimeter über dem langjährigen Durchschnitt, nachdem er in der Vergangenheit zeitweise über einen halben Meter darunter lag.
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