Eine neue Ära des Gedenkens hat im Nordburgenland begonnen. Anlässlich des 35. Jahrestags des Falles des Eisernen Vorhangs wurde ein bedeutendes Projekt initiiert, das ein Stück österreichischer Geschichte lebendig werden lässt. In den Sommermonaten des Jahres 1989 erlebten die Menschen an den Grenzübergängen zwischen Österreich und Ungarn eine der aufregendsten und prägendsten Zeiten in der europäischen Geschichte. Um diese Ereignisse zu würdigen, wurden an verschiedenen Orten entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs Informationstafeln aufgestellt.
Einblicke in die Vergangenheit
Das Projekt „Ein Riss in der Vergangenheit“ wird vom Land Burgenland unterstützt und hat das Ziel, das gesamtgesellschaftliche Gedächtnis in Bezug auf die Zeit vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zu fördern. In den Gemeinden Mörbisch am See, St. Margarethen im Burgenland, Siegendorf, Klingenbach und Schattendorf sind diese Tafeln installiert worden. Besondere Geschichten und menschliche Schicksale aus dieser historischen Zeit werden hier erzählt und laden die Besucher dazu ein, mehr über die lokale Geschichte zu erfahren.
Interaktive Elemente und Broschüre
Die Tafeln sind nicht nur statische Informationsquellen, denn sie bieten durch das Scannen eines QR-Codes den Zugang zu umfangreicheren Informationen über die damaligen Geschehnisse. Diese interaktiven Elemente fördern ein tieferes Verständnis und ermöglichen den Besuchern, sich intensiver mit den Erzählungen und Augenzeugenberichten auseinanderzusetzen.
Zusätzlich wird eine 28-seitige Broschüre angeboten, die spannende Geschichten und persönliche Erfahrungen zu diesem Thema zusammenfasst. Sie ist in den genannten Gemeinden sowie in den örtlichen Tourismusbüros erhältlich. Die Broschüre dient nicht nur als Informationsquelle, sondern auch als eine wertvolle Sammlung von Erinnerungen derjenigen, die diese bewegten Zeiten erlebt haben.
Feierliche Eröffnung
Die offizielle Einführung der Ausstellung fand am 11. August in Mörbisch am See statt. Während eines feierlichen Aktes wurden die neuen Tafeln durch die Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf enthüllt, die stellvertretend für alle fünf teilnehmenden Gemeinden anwesend war. Dieser Moment der Enthüllung wurde von einer Vielzahl von Interessierten und Geschichtsfreunden begleitet, die den Stellenwert derartiger Erinnerungskultur im Sinne der Aufarbeitung der Geschichte schätzen.
Bedeutung für die Gemeinschaft
Die Installation dieser Tafeln und die Eröffnung der Ausstellung tragen erheblich dazu bei, das Bewusstsein über die Bedeutung des Falls des Eisernen Vorhangs in der Region zu schärfen. Es ist ein wichtiger Schritt, um die jüngere Geschichte, besonders aus der Perspektive der Menschen vor Ort, sichtbar und greifbar zu machen. Solche Initiativen fördern nicht nur das Geschichtsbewusstsein, sondern stärken auch die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gemeinde.
Ein Blick in die Zukunft
Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Geschichtsbewusstsein aktiv zu pflegen und zu fördern. Mit einem Zugang zu historischen Informationen können sowohl Einheimische als auch Touristen in die Geschichte eintauchen und durch ihr Engagement die Bedeutung der Freiheit und der Menschenrechte reflektieren. Die Zeit des Eisernen Vorhangs mag vergangen sein, doch die Erinnerungen und Lehren, die daraus gezogen werden können, sind zeitlos und sollten auch zukünftigen Generationen vermittelt werden.
Für weitere Informationen über das Projekt und die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen, können Interessierte die Website der Neusiedler See Tourismus GmbH besuchen: neusiedlersee.com/riss-in-der-vergangenheit.