Die Welt des Zirkus fasziniert seit Jahrhunderten Jung und Alt gleichermaßen. Ein Ort der Magie und des Staunens, der besonders bei Kindern eine große Anziehungskraft entwickelt. Vor etwa 200 Jahren war der Zirkus ein bedeutender Bestandteil des kulturellen Lebens in Österreich, mit namhaften Akteuren wie dem Zirkus Renz, der damals hoch angesehen war. Doch im Zusammenhang mit den vielfältigen Möglichkeiten der modernen Unterhaltung hat der Zirkus an Glanz eingebüßt. Dennoch erlebt das Zirkusleben durch talentierte Künstler wie die 20-jährige Susanne Haberl eine kleine Renaissance.
Die Entstehung einer Leidenschaft
Susanne Haberl ist nicht in eine Zirkusfamilie hineingeboren, sondern kommt ursprünglich aus Eisenstadt. Ihre Begeisterung für Bewegung führte sie an das Sportgymnasium in ihrer Heimatstadt, wo sie ihre körperliche Fitness und akrobatische Fähigkeiten ausbaute. Schon im Kindesalter begann sie ihr Training im Geräteturnen beim ASKÖ in Mattersburg, wo sie heute Teil einer leistungsorientierten Wettkampfgruppe ist.
Der entscheidende Wendepunkt in ihrem Leben war die Zeit, die sie mit dem Zirkus „Aros“ verbrachte. Zwar war sie dort in helfenden Positionen tätig, doch gab ihr diese Erfahrung die Möglichkeit, das Zirkusleben hautnah zu erleben. Ihre harte Arbeit und der ständige Drang, sich zu verbessern, wurden durch die Unterstützung ihrer Mutter gestärkt, die sich ebenfalls für die Zirkuskunst interessierte.
Die Herausforderung des Zirkuslebens
„Das Leben im Wohnwagen war eine ganz neue Erfahrung für mich“, sagt Susanne mit einem Schmunzeln. „Es ist enger und minimalistischer, als man denkt.“ Diese Art des Lebens bedeutet, ständig in Bewegung zu sein und unter völlig fremden Menschen zu leben. Für viele könnte das eine Herausforderung darstellen, doch Susanne empfand es als aufregend, „wild“ und „frei“ zu sein.
Ihren ersten Auftritt hatte sie im Zirkus „Vegas“. Der Weg dorthin war von intensivem Training geprägt, das sowohl Talent als auch eine Menge körperlicher Fitness erforderte. „Es ist das Training, das den Erfolg ausmacht“, betont sie. Ihre Darbietungen umfassen verschiedene Kunststücke, wobei sie eine starke Vorliebe für die Strapaten und Kontorsionen entwickelt hat.
Atemberaubende Darbietungen
Im Bereich der Strapaten arbeitet Susanne mit Bändern, die hoch über dem Boden befestigt sind. Diese ermöglichen es ihr, anmutige Bewegungen und dynamische Figuren in der Luft auszuführen. Drehungen, Stürze und Spagate gehören zu ihrem Repertoire, das sie durch regelmäßiges Krafttraining perfektioniert. Die Herausforderung liegt oft nicht nur im Erlernen neuer Tricks, sondern auch im ständigen Halten des bereits Erlernten. „Ich möchte meinen Zuschauern schließlich die bestmögliche Performance bieten“, erklärt die zielstrebige Künstlerin.
Ein weiteres Highlight ihrer Darbietungen sind die Kontorsionen. Dabei dreht und verbiegt sich Susanne in Positionen, die für die meisten Menschen unerreichbar sind, und wird oft als „Schlangenmädchen“ beschrieben. Diese Fähigkeit erfordert jahrelanges Training und Disziplin, um sowohl Flexibilität als auch Kraft zu vereinen.
Der Zirkus als Spiegel der Gesellschaft
Das Engagement von Susanne Haberl im Zirkus wirft ein Licht auf die derzeitige Situation der Zirkuskunst im Kontext der heutigen Gesellschaft. Trotz der Herausforderungen, die das Leben auf Tour mit sich bringt, zeigt es auch, wie wichtig Kunst und Darbietung für das kulturelle Miteinander sind. Zirkus ist nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine Form der Kommunikation und des Interesses zwischen Menschen. „Im Zirkus des Lebens sind wir gleichzeitig Zuschauer und Akteure“, sagt Brigitte Fuchs, und dieser Gedanke spiegelt sich in Susannes Leidenschaft wider.
Mehr über die faszinierende Welt von Susanne Haberl können Sie auf ihren Social-Media-Kanälen erfahren. Besuchen Sie sie auf Facebook unter „Susanne Haberl“ oder auf Instagram und TikTok unter „susanne_acrobatics“, um einen Einblick in ihre atemberaubenden Kunststücke und das Leben im Zirkus zu erhalten.